Entwicklung des Bankstellennetzes im Jahr 2004

Die Gesamtzahl der Kreditinstitute, die aktiv mindestens eines der Bankgeschäfte nach § 1 Abs. 1 Satz 2 KWG in Deutschland betreiben, nahm im vergangenen Jahr um 66 bzw. 2,7 % auf 2.400 ab. Die Zahl der Monetären Finanzinstitute - Institute, die vom Publikum Einlagen oder den Einlagen nahe stehende Substitute entgegennehmen und Kredite auf eigene Rechnung gewähren - entwickelte sich von 2.275 Instituten Ende 2003 auf 2.200 Institute zum Ende 2004 ebenfalls rückläufig (- 3,3 %). Die Anzahl von 2.400 Kreditinstituten zum 1.12.2004 resultiert aus insgesamt 105 Abgängen und 39 Zugängen im Berichtszeitraum. Obwohl sich die Fusionstätigkeit im kreditgenossenschaftlichen Sektor verlangsamt hat, entfielen noch immer 54,3 % aller Abgänge auf diesen Bereich, der - bereinigt um 57 fusionierte Institute - Ende 2004 noch 1.340 Institute umfasste (2003: 97 Fusionen).

Im öffentlich-rechtlichen Sektor waren lediglich 15 Abgänge zu verzeichnen (14,3 % aller Abgänge). Die Zahl der Institute verringerte auf 489. Damit nahmen die Fusionen in diesem Sektor im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte ab (2003: 34 Abgänge). Mit einem Anteil von jeweils 13,3 % aller Abgänge (je 14 Institute) sind die Konsolidierungsbemühungen der Bankengruppen Regionalbanken, Wertpapierhandelsbanken und sonstige Kreditbanken und Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken zu beziffern. Von den insgesamt 39 Zugängen im Berichtsjahr entfielen 21 Zugänge auf Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken. Die verbleibenden 18 Zugänge verteilen sich auf sechs weitere Bankengruppen.

Der Bestand an inländischen Zweigstellen (ohne Deutsche Postbank AG) verringerte sich im Berichtsjahr um 839 bzw. 2,3 % auf 35.760. Die Kreditinstitute setzten damit die Straffung ihrer inländischen Zweigstellennetze, wenn auch stark verlangsamt, fort. Im Einzelnen sank die Anzahl der Filialen des kreditgenossenschaftlichen Sektors um 1,8 %, der öffentlich-rechtliche Sektor reduzierte sein Filialnetz um 3,2 %, und die Kreditbanken schlossen 1,2 % ihrer Zweigstellen. Unter Berücksichtigung der Zweigstellen der Deutschen Postbank AG gab es zum Jahresende 2004 mit 45.467 Zweigstellen 1.777 Zweigstellen weniger als noch im Jahr zuvor. Dies bedeutet einen Rückgang um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Anzahl der Bankstellen (Zentralen rechtlich selbständiger Kreditinstitute und deren Zweigstellen) sank im Berichtsjahr um 905 bzw. 2,3 % auf 38.159. Das bundesweit dichteste Bankstellennetz hat mit einem Anteil von 40,2 % nach wie vor der Sparkassensektor. Hinter dem kreditgenossenschaftlichen Sektor mit einem Anteil von etwa 37,5 % folgen die Regionalbanken mit einem Anteil von 7,7 %. Der Rest verteilt sich auf die Großbanken (5,9 %) und die verbleibenden neun Bankengruppen (8,7 %). Bezieht man die Deutsche Postbank AG mit ein, konnten Ende 2004 47.867 (- 3,7 %) Bankstellen gezählt werden.

Deutsche Kreditinstitute unterhielten am Ende des vergangenen Jahres mit 303 Filialen im Ausland 19 Filialen weniger (5,9 %) als zum Ende des Vorjahres. Schwerpunkt der Tätigkeit deutscher Kreditinstitute im Ausland ist mit 197 Filialen Europa. Im Berichtsjahr waren deutsche Kreditinstitute an 368 ausländischen Kreditinstituten mit mehr als 50 % beteiligt. Der Sitz dieser Auslandstöchter liegt mit 239 Instituten schwerpunktmäßig ebenfalls in Europa. Somit reduzierten deutsche Institute ihre Mehrheitsbeteiligungen - bezogen auf 414 Auslandstöchter im Jahr 2003 – ohne regionale Schwerpunkte weltweit um insgesamt 11,1 %.

Einzelheiten zur Entwicklung des deutschen Bankstellennetzes können der Bankstellenstatistik entnommen werden, die in der April-Ausgabe des Statistischen Beiheftes zum Monatsbericht der Deutschen Bundesbank sowie auf der Homepage der Deutschen Bundesbank unter www.bundesbank.de veröffentlicht wird.