Geringes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt im Juni 2008
Rentenmarkt
Am deutschen Rentenmarkt nahm die Emissionstätigkeit im Juni gegenüber dem Mai leicht zu. Insgesamt wurden inländische Anleihen für 144,5 Mrd € am deutschen Markt begeben, nach 139,3 Mrd € im Vormonat. Nach Abzug der gegenüber Mai erhöhten Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten haben diese im Juni letztlich 6,1 Mrd € erlöst, verglichen mit 14,6 Mrd € im Monat davor. Ausländische Schuldverschreibungen wurden im Berichtsmonat netto für 14,6 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt, wobei es sich per saldo ausschließlich um auf Euro lautende Papiere handelte.
Die öffentliche Hand emittierte im Ergebnis neue Schuldtitel für 6,9 Mrd €. Während die Länder den Kapitalmarkt nicht in Anspruch nahmen, lag die Mittelaufnahme des Bundes geringfügig höher als im Mai. Im Einzelnen begab er netto fünfjährige Bundesobligationen (5,2 Mrd €) sowie zehnjährige Bundesanleihen (5,0 Mrd €). Dagegen tilgte der Bund per saldo vor allem zweijährige Schatzanweisungen und in geringerem Umfang Bubills (3,0 Mrd € bzw. 0,2 Mrd €).
Die heimischen Kreditinstitute verringerten im Juni den Umlauf ihrer Schuldverschreibungen (3,2 Mrd €). Lediglich die teilweise mit Staatsgarantien ausgestatteten Spezialkreditinstitute setzten netto Papiere am Rentenmarkt ab (7,5 Mrd €). Indessen wurden Öffentliche Pfandbriefe und Hypothekenpfandbriefe im Ergebnis getilgt (5,1 Mrd € bzw. 1,8 Mrd €). Auch besonders flexibel gestaltbare sonstige Bankschuldverschreibungen wurden von den Kreditinstituten im Juni netto an Anleger ausbezahlt (3,9 Mrd €).
Die inländischen Unternehmen haben im Berichtsmonat per saldo Schuldverschreibungen in Höhe von 2,4 Mrd € begeben. Dabei handelte es sich überwiegend um Anleihen (1,6 Mrd €) sowie um Geldmarktpapiere (0,8 Mrd €).
Erworben wurden Schuldverschreibungen im Juni im Ergebnis primär von gebietsfremden Investoren, die 32,9 Mrd € am deutschen Rentenmarkt anlegten. Die inländischen Kreditinstitute stockten ihre Rentenportefeuilles um 9,0 Mrd € auf, erwarben jedoch per saldo ausschließlich ausländische Titel. Die inländischen Nichtbanken verkauften netto Schuldverschreibungen für 21,1 Mrd €.
Aktienmarkt
ie Emissionstätigkeit am deutschen Aktienmarkt war auch im Juni verhalten. Insgesamt wurden junge Aktien für 0,8 Mrd € emittiert, die vorwiegend von börsennotierten Emittenten ausgegeben wurden. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt verringerte sich leicht (0,5 Mrd €). Erworben wurden Aktien vorrangig von inländischen Nichtbanken (19,2 Mrd €), aber auch ausländische Anleger erwarben Dividendenwerte am deutschen Markt (9,1 Mrd €). Dagegen verringerten die heimischen Kreditinstitute nach der Dividendenzahlung der meisten Aktiengesellschaften ihren Bestand um 28,1 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds zahlten im Juni Anteile für 6,9 Mrd € an Anleger zurück, davon entfielen 2,0 Mrd € auf die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds. Zudem zogen Anleger 2,9 Mrd € aus ausländischen Fonds ab. Unter den hiesigen Publikumsfonds waren hiervon vor allem Aktienfonds betroffen (4,9 Mrd €). Aber auch Rentenfonds und Gemischte Wertpapierfonds verzeichneten ein negatives Mittelaufkommen (0,7 Mrd € bzw. 0,5 Mrd €), ebenso Geldmarktfonds (0,7 Mrd €). Dagegen konnten Dachfonds und Gemischte Fonds Anlegermittel attrahieren (0,7 Mrd € bzw. 0,6 Mrd €). Auch Offene Immobilienfonds setzten netto Anteile ab (0,4 Mrd €). Im Juni verringerten alle Anlegergruppen ihre Bestände an Investmentfonds. Die heimischen Kreditinstitute gaben netto Anteile für 3,2 Mrd € zurück. Ebenso verkauften die inländischen Nichtbanken und ausländische Anleger Zertifikate (1,7 Mrd € bzw. 2,7 Mrd €).