Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im August 2021
Rentenmarkt
Im August 2021 fiel das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 138,8 Mrd € geringer aus als im Juli (146,8 Mrd €). Nach Abzug der deutlich gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 33,6 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 4,9 Mrd €, sodass das ausstehende Volumen von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 28,7 Mrd € zunahm.
Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen in Höhe von netto 25,4 Mrd € (nach 11,6 Mrd € im Juli). Dabei emittierte im Ergebnis allein der Bund neue Wertpapiere (25,9 Mrd €), und zwar in erster Linie zehnjährige Anleihen (6,3 Mrd €), zweijährige Schatzanweisungen (4,8 Mrd €) sowie fünfjährige Obligationen (4,4 Mrd €). Daneben wurden auch die anderen Laufzeitsegmente der Bundesanleihen weiter bedient. Die Länder und Gemeinden tilgten im Ergebnis eigene Anleihen für 0,5 Mrd €.
Heimische Kreditinstitute erhöhten im August ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 6,9 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 9,2 Mrd € im Juli. Dabei stieg im Ergebnis vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (7,4 Mrd €), zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen. Hypothekenpfandbriefe wurden hingegen netto getilgt (1,1 Mrd €).
Inländische Unternehmen begaben im August Anleihen für per saldo 1,2 Mrd €, nach 3,7 Mrd € im Vormonat. Die Emissionen gingen im Ergebnis hauptsächlich auf Sonstige Finanzinstitute zurück.
Auf der Erwerberseite trat im August besonders die Bundesbank als Käufer auf. Sie erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für per saldo 17,3 Mrd €. Ausländische Investoren erweiterten ihr hiesiges Rentenportfolio um 15,3 Mrd €. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für netto 1,4 Mrd €, während sich heimische Kreditinstitute von Rentenwerten für per saldo 5,3 Mrd € trennten.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 4,7 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 7,5 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (12,2 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erhöhten ihre Bestände um 0,2 Mrd €, während ausländische Investoren ihr Aktienengagement in Deutschland im Ergebnis um 0,3 Mrd € verringerten.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im August per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 8,1 Mrd € (Juli: 11,8 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis überwiegend Spezialfonds (4,4 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds sowie Offene Immobilienfonds neue Anteilscheine (2,3 Mrd € bzw. 2,1 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Berichtsmonat um 8,6 Mrd €. Im August erwarben im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken Investmentanteile (16,2 Mrd €), und zwar mehr ausländische als inländische Papiere. Heimische Kreditinstitute vergrößerten ihr Fondsportfolio um 1,0 Mrd €, während ausländische Investoren deutsche Anteilscheine für netto 0,5 Mrd € veräußerten.