Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Mai 2018
Rentenmarkt
Im Mai 2018 fiel das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 102,9 Mrd € geringer aus als im Vormonat (128,4 Mrd €). Nach Abzug der gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 20,3 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 0,5 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 20,8 Mrd € zunahm.
Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen in Höhe von netto 11,0 Mrd € (nach Nettotilgungen in Höhe von 19,3 Mrd € im April). Dabei emittierte vor allem der Bund neue Wertpapiere (13,0 Mrd €), und zwar in erster Linie zweijährige Bundesschatzanweisungen (5,7 Mrd €) sowie fünfjährige Bundesobligationen (3,0 Mrd €). Zudem begab er zehn- und 30-jährige Bundesanleihen (2,5 Mrd € bzw. 1,8 Mrd €). Die Länder tilgten im Ergebnis eigene Anleihen für 2,0 Mrd €.
Heimische Kreditinstitute erhöhten im Mai ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 6,7 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 0,5 Mrd € im April. Dabei stieg der Umlauf von Hypothekenpfandbriefen (3,0 Mrd €) und von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (5,7 Mrd €), zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen. Dem standen Nettotilgungen von Öffentlichen Pfandbriefen (1,8 Mrd €) und flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (0,1 Mrd €) gegenüber.
Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 2,6 Mrd €, nach 7,2 Mrd € im Vormonat. Die Emissionen waren im Ergebnis gleichermaßen auf Sonstige Finanzinstitute und nichtfinanzielle Unternehmen zurückzuführen.
Auf der Erwerberseite traten im Mai vor allem ausländische Investoren als Käufer auf (19,5 Mrd €). Daneben erwarb auch die Bundesbank Schuldverschreibungen für netto 7,7 Mrd €, vor allem im Rahmen der Wertpapierankaufprogramme. Hingegen veräußerten inländische Nichtbanken und heimische Kreditinstitute Rentenwerte für per saldo 4,8 Mrd € beziehungsweise 1,6 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat neue Aktien von inländischen Gesellschaften für netto 1,2 Mrd € begeben. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 3,1 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo vor allem von inländischen Kreditinstituten (1,2 Mrd €), aber auch von ausländischen Investoren (0,6 Mrd €).
Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Nichtbanken in Höhe von 3,7 Mrd € gegenüber.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai per saldo schwache Mittelzuflüsse in Höhe von 1,9 Mrd € (April: 8,4 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem Publikumsfonds (1,2 Mrd €). Vor allem Gemischte Wertpapierfonds verkauften neue Anteilscheine (1,7 Mrd €), aber auch Dachfonds und Aktienfonds platzierten neue Anteile am Markt (0,9 Mrd € bzw. 0,4 Mrd €). Hingegen verzeichneten Rentenfonds Mittelabflüsse in Höhe von 0,9 Mrd €. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 3,2 Mrd € zu. Erworben wurden Investmentanteile im Mai vor allem von inländischen Nichtbanken (4,2 Mrd €). Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um ausländische Papiere. Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für per saldo 1,2 Mrd €, während ausländische Investoren Investmentzertifikate für netto 0,3 Mrd € veräußerten.