Hohes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt im Februar 2011

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im Februar 2011 auf 114,2 Mrd € zurückgegangen, nach Bruttoemissionen in Höhe von 154,2 Mrd € im Vormonat. Nach Abzug ebenfalls deutlich rückläufiger Tilgungen (86,0 Mrd €) und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten kamen im Ergebnis 38,3 Mrd € am heimischen Rentenmarkt auf. Zugleich wurden ausländische Schuldtitel für netto 8,6 Mrd € abgesetzt. Damit erhöhte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Berichtsmonat um 46,9 Mrd €, im Vergleich zu 23,0 Mrd € im Vormonat.

Die heimischen Kreditinstitute weiteten ihre Kapitalmarktverschuldung im Berichtsmonat um 17,4 Mrd € aus (Vormonat: 3,0 Mrd €). Dabei wurden vor allem Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute sowie die besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen emittiert (11,2 Mrdbzw. 10,1 Mrd €), in geringerem Umfang auch Hypothekenpfandbriefe (1,8 Mrd €). Hingegen wurden Öffentliche Pfandbriefe erneut zurückgenommen, und zwar in Höhe von 5,6 Mrd €.

Die öffentliche Hand nahm im Berichtsmonat den Rentenmarkt mit 12,9 Mrd € in Anspruch. Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 12,6 Mrd €. Er emittierte im Wesentlichen zweijährige Schatzanweisungen (6,3 Mrd €), Bundesobligationen (4,6 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (2,4 Mrd €). Außerdem wurden dem Bund Wertpapieremissionen der Abwicklungsanstalt in Höhe von 3,1 Mrd € im Februar zugerechnet. Dem standen Tilgungen von Unverzinslichen Schatzanweisungen (Bubills) in Höhe von 3,7 Mrd € gegenüber. Die Länder weiteten ihre Kapitalmarktverschuldung um 0,3 Mrd € aus.

Die inländischen Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Februar per saldo mit 8,1 Mrd €. Im Ergebnis handelte es sich bei den begebenen Papieren fast ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr. Eine wesentliche Rolle spielten dabei sogenannte Zertifikate, die von Finanzinstituten ohne Banklizenz begeben und überwiegend an ihre ausländischen Muttergesellschaften weitergereicht wurden.

Am deutschen Rentenmarkt traten im Berichtsmonat per saldo vor allem ausländische Investoren als Erwerber in Erscheinung, die Rentenwerte für netto 32,7 Mrd € in ihre Portfolios aufnahmen. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für 17,4 Mrd €, wobei es sich im Ergebnis zu nahezu gleichen Teilen um in- und ausländische Werte handelte. Heimische Kreditinstitute trennten sich hingegen von Rentenwerten in Höhe von 3,2 Mrd €, hierbei handelte es sich ausschließlich um Papiere gebietsansässiger Emittenten.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Februar kaum Mittel über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (0,4 Mrd €, nach 0,6 Mrd € im Vormonat). Der Bestand an aus­ländischen Aktien am deutschen Markt nahm um 3,8 Mrd € ab. Erworben wurden Aktien von ausländischen Investoren, die ihren Portfolios deutsche Dividendentitel im Wert von 4,2 Mrd € beimischten. Auch inländische Nichtbanken kauften Aktien für 2,4 Mrd €. Lediglich die heimischen Kreditinstitute trennten sich von Dividendentiteln, und zwar in Höhe von 9,9 Mrd €.


Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Februar Mittelzuflüsse in Höhe von 6,9 Mrd €. Hiervon profitierten fast ausschließlich die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (6,5 Mrd €). Unter den Publikumsfonds setzten vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Aktienfonds neue Anteile ab (je 0,3 Mrd €), aber auch Offene Immobilienfonds sowie Gemischte Fonds brachten Anteilscheine für je 0,2 Mrd € unter. Hingegen nahmen Rentenfonds und Geldmarktfonds Anteile für 0,4 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd € zurück. Ausländische Gesellschaften platzierten im Februar Fondsanteile für 2,6 Mrd € am deutschen Markt. Erworben wurden Investmentzertifikate in erster Linie von heimischen Nichtbanken (8,4 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben Investmentanteile für per saldo 1,0 Mrd €.