Rentenmarkt

Im September 2022 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 159,4 Mrd € über dem Wert des Vormonats (130,1 Mrd €). Nach Abzug der deutlich höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 15,6 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 6,5 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 9,1 Mrd € zunahm.

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 32,6 Mrd € (nach 2,8 Mrd € im August). Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (19,6 Mrd €), zu denen auch die öffentlichen Förderbanken zählen. Außerdem wurden Hypothekenpfandbriefe und flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen für netto 6,3 Mrd € beziehungsweise 5,0 Mrd € begeben.
Inländische Unternehmen emittierten im September Anleihen für netto 3,9 Mrd € (nach 2,2 Mrd € im Vormonat). Im Ergebnis war dies weit überwiegend auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen, die per saldo ausschließlich Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr begaben.

Die öffentliche Hand führte im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 20,9 Mrd € zurück, nach Nettoemissionen von 20,3 Mrd € im August. Der Bund tilgte im Ergebnis vor allem zehnjährige Anleihen (14,5 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (9,1 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von fünfjährigen Obligationen gegenüber (13,2 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten im Ergebnis Anleihen für 12,0 Mrd €.

Auf der Erwerberseite traten im September im Ergebnis vor allem inländische Nichtbanken in Erscheinung. Sie nahmen Rentenwerte für netto 16,3 Mrd € in ihre Bestände, dabei handelte es sich per saldo ausschließlich um inländische Papiere. Heimische Kreditinstitute vergrößerten ihre Rentenportfolios um 7,5 Mrd €, wobei ausländische Werte im Vordergrund des Interesses standen. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, sank um netto 3,1 Mrd €. Ausländische Investoren trennten sich von hiesigen Schuldverschreibungen für per saldo 11,5 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im September neue Aktien für 38,8 Mrd €. Dies ist im Ergebnis vor allem auf den Börsengang eines Unternehmens zurückzuführen. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 1,3 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (26,8 Mrd €). Ausländische Investoren vergrößerten ihr hiesiges Aktienportfolio um 11,2 Mrd €, während heimische Kreditinstitute Aktien für netto 0,5 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im September per saldo nur geringe Mittelzuflüsse in Höhe von 1,3 Mrd € (August: 6,9 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis allein Spezialfonds, welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind (2,7 Mrd €). Unter den Fondsanbietern verkauften vor allem Offene Immobilienfonds und Aktienfonds neue Anteilscheine (1,2 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €). Hingegen nahmen Rentenfonds Anteilscheine für netto 1,4 Mrd € zurück. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile sank im Berichtsmonat um 1,0 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im September im Ergebnis nahezu ausschließlich von inländischen Nichtbanken (0,6 Mrd €). Ausländische Investoren vergrößerten ihre hiesigen Fondsportfolios um per saldo 0,1 Mrd €, während heimische Kreditinstitute Anteilscheine für netto 0,3 Mrd € veräußerten.