Moderater Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Juni 2014

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist mit einem Bruttoabsatz von 99,1 Mrd € im Juni 2014 im Vergleich zum Vormonat (138,7 Mrd €) deutlich gesunken. Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen führten die inländischen Emittenten ihre Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis zurück (5,8 Mrd €). Durch einen Anstieg des Umlaufs ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland (netto 7,5 Mrd €), nahm der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt im Ergebnis gleichwohl insgesamt um 1,7 Mrd € zu.

Zu den Nettotilgungen bei inländischen Papieren trugen vorwiegend heimische Kreditinstitute bei, die ihre Kapitalmarktverschuldung im Juni um netto 9,4 Mrd € abbauten. Dabei tilgten sie im Ergebnis die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (9,3 Mrd €) und öffentliche Pfandbriefe (5,8 Mrd €) sowie in einem geringen Ausmaß Hypothekenpfandbriefe (0,2 Mrd €). Zu Nettoemissionen kam es bei Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen (5,8 Mrd €).

Auch inländische Unternehmen führten ihre Kapitalmarktverschuldung im Juni zurück, und zwar per saldo um 4,7 Mrd €. Der Rückgang des Umlaufs an Unternehmensschuldverschreibungen ist im Ergebnis überwiegend auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen (3,1 Mrd €).

Zu Nettoemissionen von Schuldverschreibungen kam es im Berichtsmonat bei der öffentlichen Hand, die ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 8,3 Mrd € erhöhte (Mai: 18,4 Mrd €). Länder und Gemeinden trugen mit Nettoemissionen von 5,6 Mrd € gegenüber 2,7 Mrd € beim Bund mehrheitlich hierzu bei. Der Bund begab im Ergebnis vorwiegend zehnjährige Bundesanleihen (7,7 Mrd €) und fünfjährige Bundesobligationen (5,9 Mrd €) sowie in einem geringen Umfang 30-jährigen Bundesanleihen (0,6 Mrd €) und Bubills (0,1 Mrd €). Zweijährige Bundesschatzanweisungen führte der Bund per saldo in Höhe von 10,4 Mrd € zurück.

Auf der Erwerberseite traten im Juni vor allem inländische Investoren als Käufer von Schuldverschreibungen auf (netto 3,6 Mrd €), wobei inländische Nichtbanken den Bestand an zinstragenden Papieren um netto 7,4 Mrd € ausweiteten. Während ausländische Schuldverschreibungen und Anleihen der öffentlichen Hand von ihnen per saldo vermehrt in ihre Portfolios aufgenommen wurden (8,5 Mrd € bzw. 8,3 Mrd €), trennten sie sich von Schuldverschreibungen inländischer privater Emittenten (netto 9,5 Mrd €). Hiesige Kreditinstitute und ausländische Investoren stießen im Ergebnis Schuldverschreibungen in Höhe von 2,2 Mrd € beziehungsweise 1,8 Mrd € ab.

Aktienmarkt

Inländischen Gesellschaften haben im Juni am deutschen Aktienmarkt neue Aktien für netto 9,0 Mrd € begeben, wobei der Großteil auf eine Kapitalerhöhung eines DAX-Unternehmens entfiel. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt nahm im gleichen Zeitraum um netto 2,4 Mrd € zu. Zu der größten Erwerbergruppe gehörten ausländische Investoren, die per saldo Aktien für 11,3 Mrd € in ihre Depots aufnahmen. Inländische Investoren weiteten ihren Bestand an Aktien geringfügig um netto 0,1 Mrd € aus.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 10,1 Mrd € (Mai: 7,4 Mrd €). Wie im Vormonat profitierten hiervon im Ergebnis vor allem die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (3,8 Mrd €). Unter den Fondsanbietern verzeichneten Rentenfonds, gemischte Fonds und Immobilienfonds Mittelzuflüsse von jeweils über 1 Mrd €; lediglich Geldmarktfonds nahmen Anteilscheine zurück (netto 0,1 Mrd €). Ausländische Fonds emittierten im Juni auf dem deutschen Markt Fondsanteile in Höhe von netto 5,5 Mrd €. Inländische Nichtbanken stellten per saldo mit 8,0 Mrd € die größte Erwerbergruppe und nahmen in- und ausländische Anteilscheine in ihre Depots auf (3,5 Mrd € bzw. 4,5 Mrd €), während ausländische Investoren Anteilscheine für per saldo 1,2 Mrd € erwarben.