Moderater Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Juni 2021

Rentenmarkt

Im Juni 2021 fiel das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 148,7 Mrd etwas höher aus als im Vormonat (138,8 Mrd ). Nach Abzug der ebenfalls höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 15,0 Mrd € platziert. Zudem wurden am deutschen Markt ausländische Schuldverschreibungen für per saldo 20,6 Mrd € abgesetzt. Damit erhöhte sich der Umlauf von Schuldtiteln hierzulande insgesamt um 35,6 Mrd €.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen von netto 13,5 Mrd , nach 28,3 Mrd im Monat davor. Der Bund selbst emittierte vor allem zehnjährige Bundesanleihen (11,3 Mrd €) sowie fünfjährige Obligationen (6,0 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen zweijähriger Schatzanweisungen von 9,1 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis eigene Anleihen für 0,8 Mrd €. 

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Juni ihre Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis um 1,7 Mrd , nach Nettotilgungen von 3,4 Mrd im Mai. Dabei stieg im Ergebnis allein der Umlauf der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (2,1 Mrd €).

Inländische Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 0,3 Mrd , nach Nettoemissionen von 6,9 Mrd im Mai. Dabei tilgten im Ergebnis Sonstige Finanzinstitute eigene Anleihen, während nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Schuldverschreibungen emittierten.

Als Erwerber trat im Juni vor allem die Bundesbank in Erscheinung. Sie erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 22,6 Mrd ; dabei handelte es sich weit überwiegend um inländische Papiere öffentlicher Emittenten. Inländische Nichtbanken kauften Schuldverschreibungen für netto 15,9 Mrd , darunter im Ergebnis vor allem ausländische Titel. Hingegen verringerten ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute ihre Bestände an Schuldverschreibungen um netto 2,3 Mrd € beziehungsweise 0,6 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für netto 5,2 Mrd . Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 6,5 Mrd . Als Käufer traten im Juni im Ergebnis nahezu allein inländische Nichtbanken auf (15,0 Mrd €), während ausländische Investoren ihr Aktienengagement in Deutschland reduzierten (-3,3 Mrd €).

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 12,4 Mrd (Mai: 7,9 Mrd ). Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem Spezialfonds (9,2 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen platzierten hauptsächlich Gemischte Wertpapierfonds neue Anteilscheine (12,4 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Aktienfonds und Offene Immobilienfonds (1,5 Mrd € bzw. 1,4 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fonds stieg im Berichtsmonat um 10,7 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im Juni im Ergebnis vor allem von inländischen Nichtbanken (23,2 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für 0,7 Mrd €, während ausländische Investoren ihr hiesiges Fondsportfolio um netto 0,8 Mrd € verkleinerten.