Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im April 2023

Rentenmarkt

Das Brutto-Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im April mit 128,3 Mrd € deutlich unter dem Niveau des Vormonats (188,6 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten reduzierte sich im Ergebnis der Umlauf heimischer Rentenwerte um 4,0 Mrd €. Ausländische Schuldtitel am deutschen Markt wurden im Umfang von 12,7 Mrd € begeben. Insgesamt stieg der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im April damit um 8,7 Mrd €. 

Inländische Unternehmen tilgten im April Schuldverschreibungen für netto 3,2 Mrd €, nach Nettotilgungen von 1,7 Mrd € im Vormonat. Die Tilgungen waren im Ergebnis allein auf Schuldverschreibungen Sonstiger Finanzinstitute zurückzuführen (-3,3 Mrd €).

Heimische Kreditinstitute tilgten im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für per saldo 1,3 Mrd €, nachdem sie im März Schuldverschreibungen für 22,8 Mrd € begeben hatten. Dies war im Ergebnis ausschließlich auf Spezialkreditinstitute zurückzuführen, die ihre Kapitalmarktverschuldung um 3,1 Mrd € reduzierten. Hypothekenpfandbriefe und flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen wurden dagegen per saldo für 1,3 Mrd € beziehungsweise 0,5 Mrd € begeben. 

Die öffentliche Hand emittierte im April Anleihen für netto 0,5 Mrd €, nach 18,9 Mrd € im Vormonat. Im Ergebnis weitete ausschließlich der Bund seine Kapitalmarktverschuldung aus, und zwar um 7,5 Mrd €. Er begab vor allem Bundesanleihen mit Laufzeiten von 30, 15 und sieben Jahren (insgesamt 13 Mrd €) sowie zweijährige Schatzanweisungen (6,3 Mrd €) und unverzinsliche Bubills (3,1 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen fünfjähriger Obligationen von 9,5 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten Schuldverschreibungen für per saldo 7,0 Mrd €.

Als Erwerber traten im Berichtsmonat im Ergebnis allein inländische Nichtbanken in Erscheinung; sie erwarben Rentenwerte für netto 26,8 Mrd €. Ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute veräußerten Schuldverschreibungen für netto 4,1 Mrd € beziehungsweise 0,7 Mrd €. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, verringerte sich um netto 13,3 Mrd €. Ausschlaggebend hierfür war, dass Tilgungsbeträge von Wertpapieren, die unter dem Asset Purchase Programme gekauft worden waren, ab März 2023 nicht mehr vollumfänglich reinvestiert wurden.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen inländische Gesellschaften im April im Ergebnis neue Mittel für 2,6 Mrd € auf, nach 1,7 Mrd € im März. Der Umlauf ausländischer Dividendenwerte am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 2,4 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis vor allem durch inländische Kreditinstitute und Nichtbanken (3,2 Mrd € bzw. 3,1 Mrd €). Während die Kreditinstitute vor allem ausländische Werte erwarben, engagierten sich die Nichtbanken im Ergebnis nur in heimischen Aktien. Gebietsfremde Investoren verringerten ihr hiesiges Aktienengagement per saldo um 1,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat weiterhin nur schwache Mittelzuflüsse (1,1 Mrd €, nach 2,2 Mrd € im März). Von den neuen Mitteln profitierten im Ergebnis vor allem Spezialfonds (0,8 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen brachten insbesondere Gemischte Wertpapierfonds und Offene Immobilienfonds neue Anteile unter (1,2 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €). Hingegen verzeichneten Aktien- und Rentenfonds leichte Mittelabflüsse (-0,3 Mrd € bzw. -0,2 Mrd €). Der Umlauf der am deutschen Markt vertriebenen Anteilscheine ausländischer Fonds stieg im April um 3,0 Mrd €. Auf der Erwerberseite traten per saldo ausschließlich inländische Nichtbanken auf (4,3 Mrd €). Inländische Kreditinstitute verkleinerten ihr Fondsportfolio geringfügig (-0,3 Mrd €), während ausländische Investoren nur marginal am deutschen Markt aktiv waren.