Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Juli 2016

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Juli 2016 mit 110,2 Mrd € über dem Wert des Vormonats (100,7 Mrd €). Angesichts ebenfalls gestiegener Tilgungen (131,8 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere allerdings netto um 26,6 Mrd €, nachdem er im Juni bereits um 7,6 Mrd € zurückgegangen war. Auch der Umlauf ausländischer Titel am deutschen Markt sank um 4,1 Mrd €, sodass sich der Umlauf von in- und ausländischen Schuldtiteln in Deutschland im Ergebnis um 30,7 Mrd € verringerte.

Die heimischen Kreditinstitute verringerten im Juli ihre Kapitalmarktverschuldung um 16,3 Mrd €. Im Ergebnis sank vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (zu denen beispielsweise die öffentlichen Förderbanken gerechnet werden) um 14,1 Mrd €. Auch die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen sowie Öffentliche Pfandbriefe wurden netto getilgt (2,4 Mrd € bzw. 1,0 Mrd €). Hingegen wurden Hypothekenpfandbriefe für per saldo 1,2 Mrd € begeben. 

Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat eigene Anleihen in Höhe von netto 11,4 Mrd €. Dabei führte ausschließlich der Bund seine Kapitalmarktverschuldung zurück (15,5 Mrd €); er tilgte vor allem zehnjährige Bundesanleihen (20,4 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen bei zweijährigen Bundesschatzanweisungen und fünfjährigen Bundesobligationen gegenüber (3,7 Mrd € bzw. 3,0 Mrd €). Die Länder begaben Anleihen für per saldo 4,1 Mrd €. 

Inländische Unternehmen platzierten im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für per saldo 1,1 Mrd €. Dies ist im Ergebnis ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen. 

Auf der Erwerberseite trat im Juli ausschließlich die Bundesbank in Erscheinung, welche nicht zuletzt im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems insgesamt Schuldverschreibungen für netto 18,1 Mrd € erwarb. Hingegen veräußerten ausländische Anleger Rentenwerte für netto 29,1 Mrd €. Auch die heimischen Kreditinstitute und inländische Nichtbanken trennten sich von Schuldverschreibungen für per saldo 10,0 Mrd € beziehungsweise 9,7 Mrd €. Während die Kreditinstitute fast nur ausländische Werte abgaben, veräußerten die Nichtbanken ausschließlich inländische Papiere. 

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat Aktien für netto 0,5 Mrd € emittiert. Der Großteil hiervon entfiel auf nicht börsennotierte Unternehmen. Der Absatz ausländischer Aktien in Deutschland betrug im gleichen Zeitraum 2,4 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten insbesondere inländische Nichtbanken; sie nahmen Papiere im Umfang von netto 4,8 Mrd € in ihre Portfolios auf. Gebietsfremde Anleger kauften inländische Dividendenwerte für 0,2 Mrd €, während heimische Kreditinstitute Aktien für per saldo 2,1 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli einen Mittelzufluss in Höhe von 7,9 Mrd €. Die Mittel kamen vor allem den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (6,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen profitierten vor allem Aktienfonds (3,4 Mrd €) und Rentenfonds (2,3 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten am deutschen Markt Anteilscheine in Höhe von netto 1,7 Mrd € ab. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis überwiegend inländische Nichtbanken auf (9,9 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für per saldo 1,2 Mrd €, während sich ausländische Investoren von Fondsanteilen für netto 1,5 Mrd € trennten.