Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Juni 2016

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im Juni 2016 mit einem Bruttoabsatz von 100,7 Mrd € leicht unter dem Niveau des Vormonats (113,1 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen führten die inländischen Emittenten ihre Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis um 7,6 Mrd € zurück. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg um netto 2,5 Mrd €. Im Ergebnis sank der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt somit um 5,0 Mrd €.

Zu den Nettotilgungen bei inländischen Papieren trugen vorwiegend die inländischen Unternehmen bei, die ihre Kapitalmarktverschuldung im Berichtsmonat per saldo um 4,6 Mrd € zurückführten. Dabei wurden überwiegend langfristige Papiere mit Laufzeiten von über einem Jahr getilgt. Insbesondere sonstige Finanzinstitute tilgten Anleihen (3,1 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (0,8 Mrd €).

Heimische Kreditinstitute tilgten im Juni Schuldverschreibungen für netto 2,2 Mrd €. Vor allem Öffentliche Pfandbriefe sowie Hypothekenpfandbriefe wurden per saldo getilgt (4,4 Mrdbzw. 2,5 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (3,2 Mrd €) sowie von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (1,5 Mrd €), zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, gegenüber.

Die öffentliche Hand reduzierte ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 0,7 Mrd €, im Vergleich zu Nettoemissionen in Höhe von 17,0 Mrd € im Mai. Der Bund tilgte im Ergebnis vorwiegend zweijährige Bundesschatzanweisungen (8,5 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch 30-jährige Anleihen (1,9 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von Bundesobligationen sowie von unverzinslichen Bubills für per saldo 3,9 Mrd € beziehungsweise 3,2 Mrd € gegenüber. Auch die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis eigene Anleihen, und zwar für netto 2,8 Mrd €.
Auf der Erwerberseite traten im Juni inländische Nichtbanken (6,4 Mrd €), insbesondere aber – im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – die Deutsche Bundesbank (16,9 Mrd €) als Käufer von Schuldverschreibungen auf. Der Schwerpunkt der Käufe lag bei Bundeswertpapieren. Abgegeben wurden die Papiere vor allem von ausländischen Investoren. Per saldo trennten sich diese für 19,8 Mrd € von heimischen Werten, und zwar überwiegend von Papieren öffentlicher Emittenten (11,1 Mrd €). Auch die heimischen Kreditinstitute veräußerten Schuldverschreibungen für netto 8,5 Mrd €; dabei handelte es sich ebenfalls weit überwiegend um inländische Werte.

Aktienmarkt

Inländische Gesellschaften begaben im Juni am deutschen Aktienmarkt neue Aktien für netto 0,3 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt nahm im gleichen Zeitraum um netto 1,9 Mrd € zu. Erworben wurden Aktien im Ergebnis ausschließlich durch heimische Nichtbanken (4,9 Mrd €), während ausländische Investoren sowie inländische Kreditinstitute Dividendenpapiere für netto 2,4 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 7,9 Mrd € (Mai: 11,3 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis ausschließlich die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (9,0 Mrd €). Unter den Fondsanbietern verzeichneten vor allem gemischte Wertpapierfonds deutliche Mittelzuflüsse (3,1 Mrd €). Hingegen nahmen Offene Immobilienfonds Anteilscheine für netto 1,3 Mrd € zurück. Ausländische Fonds emittierten im Juni auf dem deutschen Markt Fondsanteile in Höhe von netto 0,4 Mrd €. Die größte Erwerbergruppe stellten die inländischen Nichtbanken (8,2 Mrd €). Dabei nahmen sie vor allem inländische Anteilscheine in ihre Depots auf (7,7 Mrd €). Heimische Kreditinstitute kauften Anteilscheine für netto 0,6 Mrd €, während ausländische Investoren im Ergebnis ihr Fondsportfolio um 0,4 Mrd € verkleinerten.