Nettotilgungen am Rentenmarkt im Januar 2012
Rentenmarkt
Am deutschen Rentenmarkt nahm die Emissionstätigkeit im Januar 2012 wieder zu. Insgesamt wurden im Berichtsmonat Anleihen für 141,4 Mrd € begeben, nach 91,1 Mrd € im Dezember 2011. Nach Abzug der gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten ging der Umlauf inländischer Schuldtitel im Ergebnis allerdings um 28,5 Mrd € zurück, verglichen mit Nettotilgungen in Höhe von 44,2 Mrd € im Vormonat. Der Absatz ausländischer Schuldverschreibungen belief sich auf 23,0 Mrd €. Insgesamt wurden somit am deutschen Rentenmarkt im Januar 5,5 Mrd € an die Investoren zurückgezahlt.
Die Kreditinstitute verringerten im Januar erneut ihre Kapitalmarktverschuldung recht deutlich, und zwar um 31,8 Mrd € (Dezember 2011: -15,5 Mrd €). Darin kommt ihre anhaltend gute Liquiditätslage zum Ausdruck. Vor allem flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen wurden netto für 11,0 Mrd € getilgt. Zudem sank auch der Umlauf von Öffentlichen Pfandbriefen (9,5 Mrd €), von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (8,8 Mrd €) sowie von Hypothekenpfandbriefen (2,5 Mrd €).
Die inländischen Unternehmen haben im Berichtsmonat netto Schuldverschreibungen für 6,2 Mrd € getilgt, wobei es sich vor allem um Papiere mit Laufzeiten über einem Jahr handelte.
Die öffentliche Hand nahm im Januar den Kapitalmarkt dagegen für netto 9,6 Mrd € in Anspruch. Der Bund weitete seine Rentenmarktverschuldung im Ergebnis um 5,9 Mrd € aus. Er setzte vor allem Bundesobligationen (4,5 Mrd €) und zweijährige Bundesschatzanweisungen (4,7 Mrd €) ab, in geringerem Umfang auch 30-jährige Bundesanleihen (2,6 Mrd €). Hingegen tilgte er vor allem zehnjährige Bundesanleihen (10,9 Mrd €), aber auch Unverzinsliche Schatzanweisungen (2,4 Mrd €). Die Länder begaben Anleihen für netto 3,7 Mrd €.
Erworben wurden Schuldverschreibungen im Berichtsmonat vor allem von inländischen Nichtbanken (9,0 Mrd €), die im Ergebnis ausschließlich ausländische Rentenwerte nachfragten. Auch die Deutsche Bundesbank nahm zinstragende Titel für per saldo 3,4 Mrd € in ihr Portfolio, wobei es sich ebenfalls in erster Linie um ausländische Papiere handelte. Hingegen veräußerten ausländische Investoren, aber auch inländische Kreditinstitute Schuldverschreibungen für netto 15,9 Mrd € beziehungsweise 1,9 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden im Januar junge Aktien für 0,3 Mrd € begeben. Hierbei handelte es sich zum größten Teil um Papiere nicht börsennotierter Gesellschaften. Der Umlauf ausländischer Dividendenwerte in Deutschland sank gleichzeitig um 1,7 Mrd €. Auf der Erwerberseite weiteten einzig die deutschen Nichtbanken ihre Aktienengagements aus, und zwar um 2,1 Mrd €. Sie erwarben dabei im Ergebnis überwiegend inländische Titel. Ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute trennten sich hingegen von Dividendenpapieren für per saldo 3,4 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar Mittelzuflüsse in Höhe von 4,1 Mrd €, wovon 3,3 Mrd € auf die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds entfielen. Unter den Publikumsfonds konnten besonders Offene Immobilienfonds und Gemischte Wertpapierfonds Anteilscheine absetzen (je 0,6 Mrd €). Hingegen nahmen vor allem Geldmarktfonds Anteile für per saldo 0,3 Mrd € zurück. Des Weiteren setzten ausländische Kapitalanlagegesellschaften Fondsanteile für 1,8 Mrd € in Deutschland ab. Den Anlegern standen die um den Jahreswechsel erfolgten höheren Ausschüttungen für eine Wiederanlage zur Verfügung. Im Ergebnis erwarben einzig inländische Nichtbanken im Januar Investmentanteile, und zwar für 7,5 Mrd €. Dabei standen heimische Anlagen im Vordergrund. Inländische Kreditinstitute und ausländische Investoren veräußerten hingegen Anteilscheine für netto 1,4 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd €.