Rückläufige Wertpapier-Emissionen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2004
Die Emissionstätigkeit am deutschen Rentenmarkt ist im Dezember deutlich zurückgegangen. Der Brutto-Absatz inländischer Anleihen war mit 61,9 Mrd € merklich niedriger als im November (89,6 Mrd €), während die Tilgungen von 81,8 Mrd € auf 82,8 Mrd € leicht anstiegen. Der Umlauf inländischer Rentenwerte reduzierte sich damit um 20,9 Mrd €. Die Netto-Tilgungen betrafen nahezu ausschließlich Papiere mit einer Laufzeit von bis zu 4 Jahren.
Die Kreditinstitute tilgten im Dezember im Ergebnis Anleihen im Umfang von 11,6 Mrd €, nachdem sie im November ihre Rentenmarktverschuldung noch um 1,2 Mrd € ausgeweitet hatten. Hierbei reduzierte sich insbesondere der Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe (-11,1 Mrd €), gefolgt von Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten (-1,6 Mrd €) und Hypothekenpfandbriefen (-0,4 Mrd €). Ein positiver Netto-Absatz war lediglich bei den Sonstigen Bankschuldverschreibungen (1,6 Mrd €) zu verzeichnen.
Die öffentliche Hand führte ihre Rentenmarktverschuldung im Dezember um 7,7 Mrd € zurück, verglichen mit einer Zunahme von 4,5 Mrd € im November. Hiervon waren in erster Linie Papiere des Bundes im kurz- bis mittelfristigen Laufzeitenbereich betroffen. So wurden Bundesschatzanweisungen für per saldo 7,2 Mrd € und Unverzinsliche Schatzanweisungen für netto 0,8 Mrd € getilgt. Hingegen erhöhte sich der Umlauf von 10-jährigen Bundesanleihen (1,1 Mrd €), Bundesobligationen (0,2 Mrd €) und Bundesschatzbriefen (0,1 Mrd €). Die Länder nahmen eigene Papiere in Höhe von 0,9 Mrd € zurück.
Industrieobligationen wurden im Dezember für netto 1,6 Mrd € getilgt, nachdem ihr Umlauf im Vormonat um 2,2 Mrd € gestiegen war.
Der Absatz am deutschen Aktienmarkt hat im Dezember zugelegt. Inländische Unternehmen platzierten junge Aktien im Kurswert von 1,0 Mrd € (Vormonat: 0,3 Mrd €). Hiervon ist gut die Hälfte auf die Kapitalerhöhung eines großen Unternehmens aus dem Einzelhandelsbereich zurückzuführen.
Das Mittelaufkommen inländischer Investmentfonds betrug im Dezember 2,6 Mrd €, nachdem im Vormonat noch Abflüsse in Höhe von 0,3 Mrd € zu verzeichnen waren. Die Mittel kamen ausschließlich den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (6,0 Mrd €). Publikumsfonds hingegen nahmen Zertifikate im Betrag von 3,4 Mrd € zurück. Innerhalb der Publikumsfonds waren insbesondere Geldmarktfonds (-4,0 Mrd €) sowie in geringerem Umfang Offene Immobilienfonds (-0,4 Mrd €) und Altersvorsorgefonds (-0,1 Mrd €) von den Abflüssen betroffen. Zuflüsse konnten hingegen Rentenfonds (0,7 Mrd €), Aktienfonds (0,3 Mrd €) und Dachfonds verzeichnen (0,1 Mrd €).