Schwaches Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt
Rentenmarkt
Am deutschen Rentenmarkt wurden im März mit 147,0 Mrd € brutto mehr Schuldverschreibungen begeben als im Vormonat (133,2 Mrd €). Nach Abzug ebenfalls gestiegener Tilgungen (128,8 Mrd €) und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten reduzierte sich der Umlauf allerdings um 1,5 Mrd €. Demgegenüber konnten gebietsfremde Emittenten Schuldtitel für netto 2,3 Mrd € am hiesigen Markt absetzen. Im Ergebnis nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im März um 0,8 Mrd € zu.
Die öffentliche Hand nahm den Rentenmarkt im März mit 8,8 Mrd € etwas schwächer in Anspruch als im Monat zuvor (10,1 Mrd €). Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 6,5 Mrd €. Wie in den vorangegangenen beiden Monaten begab er vor allem Unverzinsliche Schatzanweisungen (7,4 Mrd €). Darüber hinaus emittierte er fünfjährige Obligationen (2,4 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (2,4 Mrd €). Dem standen Tilgungen zweijährigen Schatzanweisungen in Höhe von 8,4 Mrd € gegenüber. Zudem verringerte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung über dreißigjährige Anleihen, Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze in geringem Umfang (zusammen 0,3 Mrd €). Die Länder nahmen den deutschen Rentenmarkt im März mit 2,3 Mrd € in Anspruch.
Die heimischen Kreditinstitute setzten im März den Abbau ihrer Kapitalmarktverschuldung fort, der im Dezember 2008 begonnen hatte. Im Ergebnis tilgten sie eigene Anleihen für 10,4 Mrd €. Dabei führten sie erneut den Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe sowie der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen zurück (-11,0 Mrd € bzw. -10,7 Mrd €). Hingegen emittierten die Spezialkreditinstitute, zu denen die öffentlichen Förderbanken rechnen, Anleihen im Umfang von netto 9,5 Mrd €. Hypothekenpfandbriefe wurden für 1,8 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt.
Der Umlauf von Schuldtiteln inländischer Unternehmen erhöhte sich im März mit 0,2 nur geringfügig. Dabei standen Emissionen nichtfinanzieller Unternehmen in Höhe von netto 1,1 Mrd € Netto-Tilgungen finanzieller Unternehmen gegenüber (1,0 Mrd €). Per saldo handelte es sich bei den Papieren nichtfinanzieller Unternehmen ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr.
Als Erwerber traten am deutschen Rentenmarkt im März vor allem heimische Kreditinstitute in Erscheinung. Sie nahmen Schuldverschreibungen per saldo für 7,1 Mrd € in ihr Portfolio, und zwar ausschließlich inländische Titel (15,8 Mrd €). Daneben engagierten sich gebietsfremde Anleger mit 2,5 Mrd € in heimischen Anleihen. Demgegenüber trennten sich hiesige Nichtbanken im Umfang von 8,9 Mrd € von zinstragenden Papieren.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden mit 4,1 Mrd € im März deutlich mehr Aktien begeben als im Vormonat (0,1 Mrd €). Diese Emissionen waren fast ausschließlich auf die Kapitalerhöhungen zweier großer Aktiengesellschaften zurückzuführen. Zudem erhöhte sich der Bestand an ausländischen Aktien am deutschen Markt um 1,3 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo überwiegend von Ausländern, die ihr Portfolio an deutschen Dividendentiteln um 3,3 Mrd € aufstockten. Für 0,9 Mrd € engagierten sich auch die hiesigen Kreditinstitute in deutschen Aktien, gaben aber in gleichem Umfang ausländische Titel ab. Heimische Nichtbanken investierten im Ergebnis nur in ausländische Aktien (2,2 Mrd €).
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im März erneut Mittelabflüsse (-0,1 Mrd €). Den Mittelabzügen bei den Publikumsfonds in Höhe von 2,6 Mrd € standen dabei Zuflüsse bei den Spezialfonds gegenüber (2,5 Mrd €). Unter den Publikumsfonds mussten erneut vor allem Aktienfonds Auszahlungen vornehmen (-1,9 Mrd €). Daneben wurden Anteilscheine von Gemischten Wertpapierfonds und Geldmarktfonds zurückgegeben (jeweils 0,4 Mrd €). Andere Fonds mit gemischtem Mandat sowie Dachfonds verloren Anlagegelder in Höhe von 0,2 Mrd € bzw. 0,1 Mrd €. Dagegen konnten Offene Immobilienfonds im Umfang von 0,3 Mrd € Anteilscheine verkaufen. Ausländische Gesellschaften nahmen im März erneut Anteile von deutschen Anlegern zurück (2,2 Mrd €). Während hiesige Kreditinstitute und ausländische Investoren Investmentzertifikate per saldo veräußerten (‑4,7 Mrd € bzw. -0,9 Mrd €), engagierten sich die heimischen Nichtbanken im Umfang von 3,2 Mrd € in Fondsprodukten.