SEPA-Lastschriften erfolgreich gestartet

„Deutschland ist der größte Markt für Lastschriftzahlungen in Europa. Deshalb wird über den Erfolg der SEPA-Lastschrift hier entschieden. Das positive Momentum des SEPA-Lastschrift-Starts sollte nun durch Kreditgewerbe und Verbraucher genutzt werden“, erklärt Dr. Hans Georg Fabritius, im Vorstand der Bundesbank zuständig für den Zahlungsverkehr.

Die SEPA-Lastschrift ist ein neues Zahlungsinstrument, das die bisherigen nationalen Einzugsverfahren mittelfristig ersetzen soll. Es bietet eine hohe Abwicklungssicherheit und kann erstmals auch für grenzüberschreitende Euro-Einzüge in 32 europäischen Ländern genutzt werden. Für den Erfolg sind jedoch noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen. So fehlt derzeit noch eine gesetzliche Regelung für die Umwandlung der bestehenden Einzugsermächtigungen in SEPA-Mandate. Darüber hinaus muss Investitionssicherheit durch ein verbindliches Enddatum für die nationalen Lastschriftverfahren geschaffen werden.

Mit ihrem „Elektronischer Massenzahlungsverkehr“ (EMZ) bietet die Bundesbank den teilnehmenden Kreditinstituten und öffentlichen Kassen ein leistungsfähiges und wettbewerbsneutrales System für das Interbanken-Clearing im Massenzahlungsverkehr an. Mit mehr als 10 Mio. Transaktionen pro Tag zählt es zu den großen Clearingsystemen in Europa. Das neu geschaffene SEPA-Clearing-Verfahren im EMZ, an dem rund 100 Kreditinstitute in Deutschland direkt teilnehmen, ermöglicht eine europaweite Abwicklung von SEPA-Zahlungen. Rund 4.500 Kreditinstitute können bislang mit der SEPA-Überweisung in Europa erreicht werden. Mit dem SEPA-Lastschriftverfahren sind es derzeit rund 2.400 Kreditinstitute. Zu erwarten ist, dass die Zahl der Institute im Laufe des nächsten Jahres zunehmen wird, da alle europäischen Kreditinstitute ab November 2010 rechtlich zur Aufnahme von SEPA-Lastschriften verpflichtet sind.

Hinweis für die Redaktion:

Mit SEPA (Single Euro Payments Area) soll der Binnenmarkt im unbaren Zahlungsverkehr vollendet werden. Dazu hat sich die europäische Kreditwirtschaft über den European Payments Council (EPC) auf gemeinsame europäische Standards für die SEPA-Überweisung und die SEPA-Lastschrift geeinigt. Für SEPA-Kartenzahlungen wurde ein gemeinsames Rahmenwerk erarbeitet. Mittelfristig sollen die neuen SEPA-Verfahren für alle Euro-Zahlungen in 32 europäischen Ländern Anwendung finden und die jeweiligen nationalen Standards ablösen. Die flächendeckende Erreichbarkeit bei SEPA-Lastschriften ist jedoch erst dann zu erwarten, wenn die Kreditwirtschaft ab 1. November 2010 durch die aktualisierte EU-Verordnung über grenzüberschreitende Euro-Zahlungen zur Aufnahme verpflichtet wird. SEPA umfasst neben den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union auch Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco und die Schweiz.