Monatsbericht der Europäischen Zentralbank - Juni 2008
Im Hinblick auf die Strukturreformen bekräftigt der EZB-Rat erneut seine uneingeschränkte Unterstützung aller Anstrengungen zur Intensivierung des Wettbewerbs, zur Steigerung der Produktivität und zur Förderung der Marktflexibilität. Vor dem Hintergrund eines deutlichen Anstiegs der internationalen Nahrungsmittelrohstoffpreise würde ein Abbau von Wettbewerbshindernissen auf den verschiedenen Stufen der Versorgungskette im Nahrungsmitteleinzelhandel und -vertrieb den europäischen Verbrauchern in Form geringerer Preise zugute kommen. Der derzeitige „Gesundheitscheck“ der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU wird ebenso begrüßt wie die Anstrengungen zur Begrenzung des Preisauftriebs bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch die Biokraftstoff-Politik. Ein erfolgreicher Abschluss der Doha-Verhandlungsrunde über den weltweiten Handel sollte auch zu einem besseren Funktionieren des Welthandels im Allgemeinen und der Agrarmärkte in Europa und weltweit im Besonderen beitragen. Steuerpolitische Maßnahmen sind nicht dazu geeignet, um steigenden Preisen für Rohstoffe – ob Rohöl oder andere Rohstoffe – zu begegnen, da dies falsche Signale an Produzenten wie Verbraucher senden und zu Marktverzerrungen führen würde.
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