Was ist Geld?

Geld begegnet uns überall im täglichen Leben, als Banknoten und Münzen, als Buchgeld auf Bankkonten oder als digitales Geld auf Karten und dem Smartphone. Entscheidend ist nicht, welches Material oder welche Form Geld hat. Entscheidend ist, dass es allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Geld muss drei Funktionen erfüllen:  Die Tauschmittelfunktion, die Funktion als Recheneinheit und die Funktion als Wertspeicher.

Geld dient in erster Linie als Tausch- oder Zahlungsmittel. Ware gegen Ware zu tauschen ist umständlich. Ohne Geld wären lange Tauschketten nötig, bis jeder das bekommt, was er braucht, z. B.: Eier in Papier, Papier in Brot, Brot in eine Wasserflasche. In einer Tauschwirtschaft gibt es bei 10 Waren insgesamt schon 45 Tauschverhältnisse. Wenn der Wert jeder Ware in Geldeinheiten ausgedrückt werden kann, reichen die 10 Warenpreise zum Vergleich aller Waren untereinander. Geld erleichtert den Handel, da jede Ware direkt gegen Geld getauscht werden kann.

Mit Geld als Recheneinheit lässt sich der Wert der unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen gut vergleichen, insbesondere wenn das Geld gut teilbar ist, zum Beispiel in Euro und Euro-Cent.

Geld muss aber vor allem auch als Wertaufbewahrungsmittel funktionieren, also über längere Zeit seinen Wert behalten. So kann man es aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt für einen Einkauf nutzen. Um als Wertspeicher zu dienen, muss Geld haltbar und wertbeständig sein. Die Besitzer von Geld müssen darauf vertrauen, dass sie sich für ihr Geld zu einem späteren Zeitpunkt noch genau so viel kaufen können wie heute. Die Kaufkraft des Geldes muss also erhalten bleiben.

Früher versuchte man, die Kaufkraft des Geldes durch das Material wie z.B. Gold oder Silber zu erhalten. Heute haben Münzen und Banknoten kaum noch einen Materialwert. Buchgeld und digitales Geld sind sogar nur elektronische Datensätze. Daher müssen die Menschen heutzutage darauf vertrauen können, dass ihr Geld seinen Wert behält.

Den Wert des Geldes schützen die Zentralbanken. Im Euroraum arbeiten die Deutsche Bundesbank und die anderen Zentralbanken des Eurosystems gemeinsam für Preisstabilität. Mit ihrer Geldpolitik sichern sie den Wert und somit das Vertrauen in den Euro. Deshalb darf auch nur die Bundesbank mit ihren Hauptverwaltungen und Filialen die Euro-Banknoten und Euro-Münzen in Deutschland in Umlauf bringen. Sie sorgt dafür, dass Falschgeld aus dem Verkehr gezogen wird. So können die Menschen sicher sein, echtes Geld in ihren Händen zu halten. Damit die Menschen auch dem Geld auf ihren Bankkonten vertrauen können, sorgt die Bundesbank zudem  für einen reibungslosen Zahlungsverkehr und überwacht als Teil der europäischen Bankenaufsicht die Geschäfte der Banken.

Neben dem offiziellen Geld, den Währungen der Länder, gibt es auch private Vereinbarungen, die als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertspeicher dienen können. Dazu gehören zum Beispiel Gutscheine, regionale Zahlungsmittel oder sogenannte Krypto-Assets wie der Bitcoin. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn es steht keine staatliche Institution dahinter auch wenn zum Teil für diese Zahlungsmittel fälschlicherweise der Begriff „Währung“ verwendet wird. Diese privaten Vereinbarungen werden von den staatlichen Zentralbanken zwar sorgfältig beobachtet. Sie stehen aber in keinster Weise dafür ein. Zudem gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten, sie gegen andere Waren einzutauschen. Insofern erfüllen diese privaten Vereinbarungen die Geldfunktionen nicht oder nur unzureichend. Gerade die Krypto-Assets sind als Wertspeicher kaum geeignet, weil sie starken Preisschwankungen unterliegen.