Glossar
Was finde ich in dieser Rubrik?
Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden - insbesondere bei so komplexen Themen wie der Geldpolitik. In unserem Glossar finden Sie daher eine Vielzahl von Begriffen kurz erklärt und alphabetisch sortiert.
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Die Capital Requirements Directive IV (CRD IV) und die Capital Requirements Regulation (CRR) bezeichnen die EU-Richtlinie und die EU-Verordnung, welche auf europäischer Ebene die bankaufsichtlichen Regelungen umsetzen, die im Wesentlichen auf dem Basel III-Regelwerk beruhen.
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Carry Trade bezeichnet die Aufnahme von Mitteln zu einem niedrigeren Zins und Wiederanlage dieser Mittel zu einem höheren Zins. Die beiden Teile des Geschäfts werden häufig in unterschiedlichen Währungen getätigt.
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Cent ist die kleinste Währungseinheit im Euroraum. Ein Euro unterteilt sich in 100 Cent. Die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen Wort für Hundert (centum) ab. Zur Unterscheidung von ebenfalls als Cent benannten Teilen anderer Währungen (z. B. US-Dollar) wird auch der Begriff Eurocent verwendet.
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Als Clearing wird in der Banken-Fachsprache das Feststellen gegenseitiger Forderungen, Verbindlichkeiten und Lieferverpflichtungen verstanden. Der Clearingprozess folgt dem Geschäftsabschluss zwischen zwei Handelspartnern, zum Beispiel dem Kauf einer Anleihe. Die Handelspartner stimmen anschließend die genauen Konditionen des vereinbarten Geschäfts noch einmal schriftlich ab, um Missverständnissen vorzubeugen. Ferner stimmen sie sich über die für die Wertpapierabwicklung nötigen Informationen wie z.B. den zu beauftragenden Zentralverwahrer, den Zahlungsweg sowie Ort und Zeit der Lieferung ab. Optional kann eine Aufrechnung und Saldierung (Netting) von Geschäften stattfinden. Zum Clearing wird von den Handelspartnern oft ein auf diese Tätigkeit spezialisiertes Unternehmen eingeschaltet, ein so genanntes Clearinghaus.
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Eine Collateralised Debt Obligation (CDO) ist ein strukturiertes Finanzinstrument, dem Wertpapiere unterlegt sind, denen ihrerseits Kreditforderungen unterliegen, zum Beispiel Baukredite, Studentendarlehen oder Autokredite. CDOs werden vom Emittenten in mehrere Klassen, sogenannte Tranchen, unterteilt. Die Zahlungseingänge aus den unterliegenden Wertpapieren werden auf die einzelnen Tranchen nicht gleichmäßig verteilt, sondern nach einer bestimmten Reihenfolge. Durch diese Strukturierung haben die zuerst zu bedienenden Tranchen ein vergleichsweise geringes Ausfallrisiko, obwohl die zugrunde liegenden Forderungen im Durchschnitt nur von mäßiger Qualität sein können.
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Eine Commercial Mortgage-Backed Security (CMBS) ist ein durch Verbriefung geschaffenes handelbares Wertpapier, das durch einen Pool an Krediten für Gewerbe- und Mehrfamilienimmobilien besichert ist.
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Commercial Paper sind Schuldverschreibungen großer Unternehmen mit Laufzeiten von wenigen Tagen bis zu zwei Jahren, die zur flexiblen Deckung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs emittiert werden. Die Renditen orientieren sich an repräsentativen Geldmarktsätzen im entsprechenden Laufzeitbereich.
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Mit dem Common Eurosystem Pricing Hub (CEPH) werden seit 2012 die notenbankfähigen Sicherheiten für die nationalen Zentralbanken des Eurosystems einheitlich bepreist und ein sogenannter "Finale Eurosystem Price" für jede einzelne Sicherheit berechnet. Der CEPH ist eine zentrale Plattform, und wird von der Deutschen Bundesbank und der Banque de France dem Eurosystem bereitgestellt und betrieben. Da das Eurosystem eine gemeinsame Geldpolitik betreibt, müssen auch die Konditionen der geldpolitischen Operationen überall gleich sein. Hierzu gehört auch die Bewertung der Sicherheiten. Im CEPH werden tagtäglich rund 30.000 marktfähige Sicherheiten bepreist. Nicht für alle marktfähigen Sicherheiten kann auf einen Marktpreis zurückgegriffen werden. Liegt kein Marktpreis vor, so wird vom CEPH ein theoretischer Preis berechnet. Somit kann der "Finale Eurosystem Price" entweder ein Marktpreis oder ein theoretischer Preis sein. Diesen legen dann alle nationalen Zentralbanken im Eurosystem der Bewertung der Sicherheiten für ihre geldpolitischen Operationen zugrunde.
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Ein Conduit ist ein bestimmter Typ von Zweckgesellschaft, der Forderungen ankauft und durch die Emission von forderungsbesicherten Commercial Paper und ähnlichen Wertpapieren mit meist kurzer oder mittlerer Laufzeit refinanziert.
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Continuous Linked Settlement (CLS) ist ein 2002 in Betrieb genommenes internationales Zahlungssystem zur simultanen Abwicklung von Devisengeschäften nach dem Prinzip “Zahlung gegen Zahlung”. Dies bedeutet, dass Leistung und Gegenleistung gleichzeitig erfolgen und somit die Handelspartner kein Erfüllungsrisiko mehr tragen müssen. Außerdem werden nicht mehr die Brutto-, sondern nur noch die Nettobeträge transferiert. Ohne Nutzung eines solchen Zahlungssystems kann es wegen der unterschiedlichen Geschäftszeiten rund um den Globus passieren, dass ein Handelspartner seine Zahlung bei einem Devisengeschäft leistet, die Gegenleistung wegen zwischenzeitlicher Zahlungsunfähigkeit des Geschäftspartners aber ausbleibt. 1974 war die Kölner Herstatt-Bank in solch einen Fall verwickelt, weshalb das Erfüllungsrisiko auch „Herstatt-Risiko“ genannt wird.
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Als Cross-checking wird in der Fachsprache des Eurosystems die wechselseitige Überprüfung der Hinweise bezeichnet, die sich zum einen aus der kürzerfristig angelegten wirtschaftlichen Analyse ergeben, zum anderen aus der längerfristig angelegten monetären Analyse. Die Gegenprüfung soll sicherstellen, dass keine Informationen, die für die Bewertung mittelfristiger Preistrends relevant sind, übersehen werden; gleichzeitig verringert sie die Gefahr, dass es durch die allzu starke Fixierung auf einen einzelnen Indikator, einen einzelnen Vorhersagewert oder ein einzelnes Modell zu geldpolitischen Fehlentscheidungen kommt.
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Ein Currency Board ist ein Wechselkurssystem, bei dem der Wechselkurs der nationalen Währung gegenüber einer ausländischen Währung einseitig festgelegt wird, beispielsweise gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro. Zu den grundlegenden Merkmalen eines Currency Board zählt, dass der Wechselkurs gesetzlich festgelegt und die inländische Geldmenge vollständig durch Devisenreserven gedeckt ist. Die Zentralbank des betreffenden Landes verzichtet auf eine eigenständige Geldpolitik. Durch die starke Bindung eines Currency Boards an die Ankerwährung lassen sich Glaubwürdigkeit und Stabilität einer Fremdwährung importieren.
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