Glossar
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Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden - insbesondere bei so komplexen Themen wie der Geldpolitik. In unserem Glossar finden Sie daher eine Vielzahl von Begriffen kurz erklärt und alphabetisch sortiert.
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Der "fair value" oder "beizulegende Zeitwert" ist Ergebnis eines Bewertungsverfahrens für Vermögenswerte innerhalb der internationalen Rechnungslegung. Den besten Anhaltspunkt zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes liefern notierte Preise an einem aktiven Markt. Sollte kein aktiver Markt vorliegen, kann der Wert mittels eines Bewertungsverfahrens vom Unternehmen selbst bestimmt werden.
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Als Fazilitäten werden in der Bankensprache die Möglichkeiten zur Geldanlage und zur Kreditaufnahme bezeichnet, die Banken ihren Geschäftspartnern einräumen. Im Kontext der europäischen Geldpolitik bezeichnet die Einlagefazilität die den Geschäftsbanken gewährte Möglichkeit, Zentralbankgeld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) anzulegen. Die für die Geschäftsbanken bestehende Möglichkeit, bei der EZB einen Übernachtkredit zu erhalten, wird Spitzenrefinanzierungsfazilität genannt.
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Als Feinsteuerungsoperation bezeichnet das Eurosystem ein geldpolitisches Instrument, mit dem kurzfristige Schwankungen der Bankenliquidität ausgeglichen werden können. Mit Feinsteuerungsoperationen wie befristeten Transaktionen oder Devisenswaps kann das Eurosystem kurzfristig Zentralbankgeld bereitstellen oder abschöpfen. Zur zeitweiligen Abschöpfung von Zentralbankgeld kann das Eurosystem den Banken ferner die Hereinnahme von verzinslichen Termineinlagen anbieten.
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Als fester („fixer“) Wechselkurs wird bezeichnet, wenn das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen nicht durch Angebot und Nachfrage am Devisenmarkt bestimmt wird, sondern behördlich festgelegt ist. Ein fester Wechselkurs kann entweder einseitig („Currency Board“) oder aber von den beiden betroffenen Staaten einvernehmlich festgelegt sein. Bei einem Wechselkursverbund (z.B. Bretton-Woods-System) vereinbaren mehrere beteiligte Staaten feste Wechselkurse. Um den festgelegten Wechselkurs aufrecht zu erhalten, führen die beteiligten Zentralbanken je nach Marktlage Devisenmarktinterventionen – Devisenkäufe oder -verkäufe – durch. Wichtigstes Ziel eines festen Wechselkurses ist es, Wechselkursschwankungen und die damit verbundenen Risiken und Kosten auszuschalten und so den Außenhandel zu fördern.
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Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH (kurz: Finanzagentur) ist der zentrale Dienstleister für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes. Sie wurde am 19. September 2000 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Alleiniger Gesellschafter der Finanzagentur ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesfinanzministerium. Die Finanzagentur hat Aufgaben übernommen, die zuvor dezentral vom Bundesministerium der Finanzen, der Deutschen Bundesbank und der Bundeswertpapierverwaltung wahrgenommen wurden. An den Finanzmärkten tritt die Finanzagentur ausschließlich im Namen und für Rechnung des Bundes auf. Beim Emissionsgeschäft arbeitet sie eng mit der Deutschen Bundesbank zusammen. 2018 wurde aus der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) der Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) in die Finanzagentur integriert.
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Ein Finanzdienstleistungsinstitut ist ein Wirtschaftsbetrieb, der zwar keine Bank ist, aber bankähnliche Geschäfte, insbesondere Wertpapierdienstleistungen betreibt, wie sie in § 1 Abs. 1a KWG genannt sind (z. B. Anlageberatung oder Leasinggeschäfte).
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Als Finanzintermediär bezeichnet man ein Unternehmen, das Geldkapital von Anlegern entgegennimmt und an Kapitalnehmer weitergibt oder den Handel zwischen Kapitalgebern und -nehmern erleichtert. Der Begriff bezieht sich typischerweise auf Banken und Versicherungsgesellschaften.
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Als Finanzkonglomerat bezeichnet man eine Unternehmensgruppe, der mindestens ein Unternehmen der Versicherungsbranche sowie mindestens ein Unternehmen der Banken- bzw. Wertpapierdienstleistungsbranche angehört.
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Finanzmarkt ist der Oberbegriff für alle Märkte, auf denen mit Finanzinstrumenten gehandelt wird. Finanzmärkte können nach genau festgelegten Regeln funktionieren wie etwa die Börsen. Andere Finanzmärkte basieren auf Handelsgewohnheiten wie beispielsweise der freie Handel über den Banktresen (Over-the-Counter, OTC) zwischen Banken.
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Unter Finanzpolitik versteht man die zielgerichtete Gestaltung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben. Zu den Zielen der Finanzpolitik zählen zum Beispiel die grundlegende Entscheidung über den Umfang der Bereitstellung öffentlicher Güter, die nachhaltige Erzielung von Einnahmen, die Steuergerechtigkeit, ferner gegebenenfalls der Versuch, mittels antizyklischer Fiskalpolitik den Konjunkturverlauf zu glätten und stetiges Wirtschaftswachstum zu gewährleisten.
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Als Finanzsanktionen werden ganz allgemein Einschränkungen des Kapital- und Zahlungsverkehrs bezeichnet. Zu den wichtigsten und schwerwiegendsten Maßnahmen im Bereich der Finanzsanktionen gehört die Verhängung von Verfügungsverboten (auch als „Einfrieren von Geldern“ bezeichnet) und Bereitstellungsverboten (Verbot, Finanzmittel oder andere Ressourcen und Hilfe zur Verfügung zu stellen) gegen bestimmte Personen, Unternehmen oder Einrichtungen. Finanzsanktionen können zudem Einschränkungen (Verbote oder Genehmigungsvorbehalte) bei der Gewährung von Finanzhilfen und -mitteln (Kredite, Garantien, Akkreditive, Bürgschaften etc.) im Zusammenhang mit dem Handel bestimmter Waren oder Dienstleistungen beinhalten. Institute, unter deren Kunden und/oder Geschäftspartnern sich sanktionierte Personen, Unternehmen oder Einrichtungen befinden, haben sicherzustellen, dass über „eingefrorene“ Gelder nicht bzw. nicht ohne sanktionsrechtliche Ausnahmegenehmigung verfügt werden kann. Verstöße gegen Finanzsanktionen können nach dem Außenwirtschaftsgesetz und der Außenwirtschaftsverordnung als Ordnungswidrigkeit und in bestimmten Fällen auch als Straftat geahndet werden.
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Die Stabilität des Finanzsystems, kurz: Finanzstabilität, bezeichnet einen Zustand, in dem das Finanzsystem jederzeit seine volkswirtschaftlichen Funktionen erfüllen kann. Damit ist gemeint, dass sich Marktteilnehmer stetig an verändernde Rahmenbedingungen anpassen oder aus dem Markt ausscheiden, ohne die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems zu gefährden. Ein stabiles Finanzsystem kann somit finanz- und realwirtschaftliche Schocks auffangen. Eine schlechte Wirtschaftslage kann beispielsweise mithilfe von Krediten überbrückt werden. Risiken, z. B. durch Wechselkursschwankungen, können versichert werden. Dies soll das Finanzsystem gerade auch in Stress-Situationen, z. B. dem Platzen einer Immobilienblase, und in strukturellen Umbruchphasen, wie dem Ausstieg aus der fossilen Energie, leisten können. Eine ausreichende Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems kann Ansteckungs- und Rückkopplungseffekte verhindern. Das Finanzsystem sollte einen gesamtwirtschaftlichen Abschwung weder verursachen noch übermäßig verstärken. Durch die Gestaltung makroprudenzieller Politik soll die Stabilität des Finanzsystems sichergestellt werden. Die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden wird in Deutschland im Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) koordiniert und gestärkt.
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Der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) koordiniert auf internationaler Ebene die Arbeit der nationalen Finanzaufsichtsbehörden sowie der Institutionen, die internationale Regulierungsstandards für das Finanzwesen setzen. Ihm gehören Vertreter von Zentralbanken, Finanzministerien, Aufsichtsbehörden und internationalen Organisationen an. Das Sekretariat des FSB ist bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich angesiedelt. Vorläufer des FSB war das im Frühjahr 1999 von den Finanzministern und Zentralbankgouverneuren der G 7 errichte Financial Stability Forum (FSF), das die internationale Zusammenarbeit und Koordination auf dem Gebiet der Aufsicht und Überwachung des Finanzsystems koordinierte. Auf dem G 20-Gipfel in London im April 2009 wurde die Weiterentwicklung des FSF zum FSB mit erweitertem Mandat und Mitgliederkreis beschlossen.
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Das Finanzsystem umfasst die Finanzmärkte, die Finanzintermediäre (z. B. Banken, Versicherer und Fonds), den Zahlungsverkehr und die Marktinfrastrukturen (z.B. zentrale Gegenparteien). Im weiteren Sinne werden auch die Ausgestaltung der Finanzaufsicht und der rechtliche Rahmen einschließlich der Rechnungslegungsvorschriften dazugezählt. Über das Finanzsystem werden Ersparnisse und Investitionen koordiniert, Risiken umverteilt sowie Zahlungen, Wertpapier- und Derivategeschäfte abgewickelt. Dies sind die zentralen volkswirtschaftlichen Funktionen des Finanzsystems. Zentralbanken und Aufsichtsbehörden sind im Rahmen der makroprudenziellen Politik dafür zuständig, die Stabilität des Finanzsystems (Finanzstabilität) zu sichern.
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Eine Finanztransaktionssteuer ist eine Steuer auf den Handel mit Finanzinstrumenten. Die Europäische Kommission hat 2013 einen Richtlinienentwurf dazu vorgelegt, einen Beschluss zur Einführung gibt es aber noch nicht (Stand: Oktober 2017). Dem Entwurf zufolge sollen in den teilnehmenden Staaten ansässige Institute und dort emittierte Finanzinstrumente der Steuer unterliegen. Aktien und Anleihen sollen mit 0,1 Prozent des Handelsvolumens, Derivate mit 0,01 Prozent des Nennwertes besteuert werden; Transaktionen mit EZB, EFSF, ESM, EU und den nationalen Zentralbanken sollen ausgenommen sein. Die Finanztransaktionssteuer wird häufig mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger James Tobin verbunden, der 1972 in Reaktion auf das Ende des Bretton-Woods-Systems eine Steuer auf internationale Devisengeschäfte vorgeschlagen hatte – die „Tobin-Steuer“ –, um kurzfristige Spekulationen einzudämmen.
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Mit dem Begriff „Finanzzyklus“ werden mittelfristige, gemeinsame Schwankungen von finanz- und realwirtschaftlichen Größen des Finanzsystems bezeichnet. Zu diesen zählen insbesondere die gesamtwirtschaftliche Kreditvergabe oder Immobilienpreise. Der Finanzzyklus wird vom Konjunkturzyklus, d.h. kürzeren Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Wirtschaftstätigkeit, abgegrenzt. Ein starker Aufschwung des Finanzzyklus kann die Verwundbarkeit des Finanzsystems erhöhen und zu einem Aufbau systemischer Risiken führen. Die Entwicklung des Finanzzyklus kann nicht direkt gemessen werden, weswegen hilfsweise verschiedene Indikatoren dafür herangezogen werden und von der Wissenschaft immer wieder neue Indikatoren vorgestellt werden. In der Regulierung wird unter anderem das Verhältnis von gesamtwirtschaftlichen Krediten zum Bruttoinlandsprodukt als Indikator herangezogen. Steigt dieses Verhältnis stark an und übersteigt den langfristigen Trend der vergangenen Jahre, ist dies ein Indiz dafür, dass der Finanzzyklus in einer expansiven Phase ist und sich daraus Verwundbarkeiten für das Finanzsystem aufbauen können. Steigen die Verwundbarkeiten erkennbar an, ist es Aufgabe der makroprudenziellen Politik, den Verwundbarkeiten zu begegnen, etwa indem die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems durch den Aufbau zusätzlicher Kapitalpuffer gestärkt wird.
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Der Ausdruck FinTech setzt sich aus „Financial Services“ und „Technology“ zusammen und bezieht sich auf Unternehmen, die mithilfe moderner Technologie spezialisierte Finanzdienstleistungen anbieten. Der Begriff kann auch Technologien bezeichnen, die im Finanzsektor angewendet werden.
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Der Fiskalpakt ("fiscal compact") hat als Teil des SKS-Vertrags (Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion) zum Ziel, die Zusammenarbeit von Staaten der Europäischen Union im Bereich der Fiskalpolitik zu stärken. Um die Haushaltsdisziplin zu verbessern, verlangt der Fiskalpakt von den Staaten die Vorgabe eines annähernd ausgeglichenen gesamtstaatlichen Haushalts. Eine ähnliche Vorgabe ist zwar bereits im Stabilitäts- und Wachstumspakt enthalten, mit dem Fiskalpakt soll sie aber im nationalen Recht verankert werden ("Schuldenbremse"). Außerdem ist bei deutlichen Zielverfehlungen ein automatisch einsetzender Korrekturmechanismus vorgesehen. Im Ergebnis wird die Kontrolle über die nationale Fiskalpolitik teilweise auf die europäische Ebene verlagert.
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Unter Fiskalpolitik versteht man alle Maßnahmen eines Staates, mit denen die konjunkturelle Entwicklung durch die Veränderung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben gelenkt werden soll. Als antizyklische Fiskalpolitik bezeichnet man eine politische Strategie, die das Ziel verfolgt, durch gezielte Veränderungen der staatlichen Einnahmen und Ausgaben den zyklischen Schwankungen des Wirtschaftsgeschehens entgegenzuwirken und ein stabiles wirtschaftliches Wachstum zu gewährleisten. Die Fiskalpolitik ist ein Element der Finanzpolitik.
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Flexible Wechselkurse bilden sich nach Angebot und Nachfrage frei am Devisenmarkt, also grundsätzlich ohne staatliche Eingriffe wie im Falle fester Wechselkurse. Dadurch schwanken die Kurse im Zeitverlauf. Die wichtigsten Währungen, wie der Euro und der Dollar, haben heute flexible ("freie") Wechselkurse.
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Ein "Floater" (von englisch: to float, schweben, schwanken) ist eine variabel verzinsliche Schuldverschreibung, d. h. die Verzinsung dieses Wertpapieres ändert sich zu vorab festgelegten Zeitpunkten nach Maßgabe eines bestimmten Referenzzinses.
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Ein forderungsbesichertes Commercial Paper (Asset-Backed Commercial Paper, ABCP) ist eine kurzlaufende Schuldverschreibung mit meist drei bis neun Monaten Laufzeit, die durch ein Portfolio von Aktiva wie zum Beispiel Kreditforderungen besichert ist. Ausgegeben werden solche Wertpapiere typischerweise von Zweckgesellschaften, die Banken die zugrunde liegenden Forderungen abgekauft haben.
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Ein forderungsbesichertes Wertpapier (Asset-Backed Security, ABS) ist eine Anleihe, die mit Kreditforderungen wie zum Beispiel Baukrediten, Autodarlehen oder Kreditkartenforderungen besichert ist. Ein solches Wertpapier entsteht dadurch, dass eine Bank solche Forderungen an eine Zweckgesellschaft verkauft, die sich ihrerseits durch den Verkauf dieses forderungsbesicherten Wertpapiers finanziert. Die Zweckgesellschaft bedient die Ansprüche der Investoren auf Zins und Tilgung im Wesentlichen aus den Zahlungsströmen der zugrunde liegenden Kreditforderungen. Die Wertpapiere werden vom Emittenten häufig in mehrere Klassen, die sogenannten Tranchen, mit unterschiedlich hohen Risiken unterteilt. Sollten Zahlungen aus den unterliegenden Forderungen ausfallen, werden die Verluste nicht gleichmäßig, sondern nach einer bestimmten Reihenfolge auf die einzelnen Tranchen verteilt. Die ersten Verluste tragen dann die Tranchen mit dem höheren Risiko, deren Zins- und Tilgungszahlungen dann ausgesetzt werden. Können damit die Verluste gedeckt werden, bleiben die Zins- und Tilgungszahlungen für die Inhaber der Tranchen mit dem geringeren Risiko unverändert.
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Ein Forward ist in der Bankensprache ein unbedingtes nicht-standardisiertes Termingeschäft, das zwischen Banken außerbörslich "über den Banktresen" (Over-the-Counter, OTC) vereinbart und abgewickelt wird. Die Vertragsparteien können die Bedingungen frei aushandeln. Forwards werden auf eine Vielzahl unterliegender Basiswerte gehandelt. Vielgehandelt sind Forwards auf Devisen sowie auf Zinsen (Forward Rate Agreement, FRA).
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Als Forward Guidance wird die Kommunikation des EZB-Rats hinsichtlich seiner Absichten über die künftige Ausrichtung der Geldpolitik bezeichnet. Die Bundesbank übersetzt den Fachbegriff mit „Orientierung über die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik“. Diese geldpolitischen Absichten basieren auf der Einschätzung des EZB-Rats zu den mittelfristigen Inflationsaussichten. Mit Hilfe der Forward Guidance will dieser die Erwartungen der Marktteilnehmer über die künftige Ausrichtung der Geldpolitik und somit die Inflationsrate steuern. Dabei kann sich die Forward Guidance sowohl auf die künftige Leitzinsentwicklung als auch auf andere geldpolitischen Maßnahmen wie zum Beispiel die Dauer von Wertpapierankaufprogrammen beziehen. Aussagen der Forward Guidance sind allerdings nicht als unbedingte Zusage über die kommenden geldpolitischen Maßnahmen zu verstehen. Vielmehr behält sich der EZB-Rat vor, seine in Aussicht gestellte Geldpolitik im Falle einer sich ändernden wirtschaftlichen Entwicklung und veränderten Inflationsperspektiven anzupassen.
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Als Freihandel bezeichnet man den Handel mit Waren und Dienstleistungen zwischen Volkswirtschaften ohne jegliche handelspolitische Einflussnahme. Der Handel wird also weder durch Zölle, noch durch mengenmäßige Beschränkungen oder andere Vorgaben (sog. nicht-tarifäre Hemmnisse) erschwert. Eine dem Freihandel entgegengesetzte Politik wird als Protektionismus bezeichnet.
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Das Fremdkapital ist der Teil der Bilanzsumme eines Unternehmens, der nicht von den Eigentümern (Eigenkapitalgebern) zur Verfügung gestellt ist. Fremdkapital ist der Oberbegriff für die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten und Rückstellungen eines Unternehmens. Zu den Verbindlichkeiten zählen unter anderem Darlehen von Banken, Schuldverschreibungen, die das Unternehmen emittiert hat, Kredite von Lieferanten und erhaltene Vorschusszahlungen. Der Fremdkapitalgeber ist an der Unternehmung nicht beteiligt, er ist Gläubiger, der einen Anspruch auf Rück- bzw. Auszahlung (Tilgung) seines Kapitals und ggf. Zinszahlung hat.
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Die Fristentransformation beschreibt die volkswirtschaftliche Funktion einer Bank, unterschiedliche Laufzeitbedürfnisse von Anbietern und Nachfragern von Kapital auszugleichen. In der Regel bevorzugen Kapitalanbieter (z.B. Sparer) kurzlaufende Anlageformen (z.B. Tagesgeld), während Nachfrager von Kapital (z.B. Kreditnehmer) dieses möglichst längerfristig zur Verfügung gestellt bekommen möchten, um beispielsweise größere Investitionen zu finanzieren. Für Anbieter und Nachfrager von Kapital ist es nahezu unmöglich, den für sie am besten geeigneten Vertragspartner unmittelbar zu finden. Daher übernimmt die Bank als Vertragspartner für beide Parteien die Mittlerrolle zwischen kurzfristigen Anlagebedürfnissen und langfristigem Kapitalbedarf.
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Ein Future ist in der Bankensprache ein börsengehandelter Terminkontrakt. Außerbörsliche Termingeschäfte unter Banken werden als Forwards bezeichnet. Futures werden auf eine Vielzahl unterliegender Basiswerte gehandelt.
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