Preisauftrieb bei Immobilien schwächer
Gerade beim Erwerb von Wohnungen in städtischen Lagen hatten Käufer in den vergangenen Jahren tief in die Tasche greifen müssen – die Preise waren von 2010 bis 2013 um etwa 10 % pro Jahr gestiegen. "Die Beruhigung an den städtischen Wohnimmobilienmärkten spiegelt sich auch in den Mieten wider"
, schreiben die Bundesbank-Ökonomen. Diese seien etwas weniger stark erhöht worden. Der schwächere Preisauftrieb habe auch die Schere zwischen Immobilien auf dem Land und in der Stadt sowie zwischen verschiedenen Immobilienarten etwas geschlossen.
Hohe Nachfrage nach Wohneigentum
Dass die Preise in einigen Regionen weniger steigen, führen die Bundesbank-Ökonomen einerseits auf eine geringere Nachfrage infolge bereits hoher Preise zurück. Außerdem gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Angebote an Wohnraum, was den Preisauftrieb dämpfte. "2014 dürften deutlich mehr Wohneinheiten fertiggestellt worden sein als 2013"
, heißt es in dem Bericht.
Insgesamt ist das Kaufinteresse für Wohnimmobilien in Deutschland aber weiterhin hoch. Als Gründe nennen die Ökonomen, dass die privaten Haushalte mit guten Aussichten für Einkommen und Beschäftigung rechneten. Angesichts niedriger Zinsen für Kredite bieten sich potenziellen Käufern außerdem günstige Finanzierungsbedingungen für Wohneigentum. So lag etwa der durchschnittliche Zinssatz für Wohnbaukredite im vergangenen Jahr um 2 Prozentpunkte unter seinem Niveau von 2009. Auch die kräftige Zuwanderung trug zur Nachfrage nach Wohnimmobilien bei.
Immobilienblasen befürchten die Bundesbank-Ökonomen derzeit nicht: Ihrer Einschätzung nach ist das Preisniveau für Immobilien insgesamt nämlich nicht zu hoch. "Für Deutschland als Ganzes ist nach wie vor keine substanzielle Überbewertung von Wohneigentum erkennbar"
, heißt es in dem Bericht. Ausnahmen bildeten Großstädte. Dort seien die Preise zwischen 10 % und 20 % höher als es die ökonomische und demografische Entwicklung nahelegt.