Glossar
Was finde ich in dieser Rubrik?
Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden - insbesondere bei so komplexen Themen wie der Geldpolitik. In unserem Glossar finden Sie daher eine Vielzahl von Begriffen kurz erklärt und alphabetisch sortiert.
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Zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie (Corona-Krise) beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank im April 2020, eine Serie zusätzlicher längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (LRG, engl. Longer-Term Refinancing Operations, LTRO) mit günstigen Konditionen unter dem Namen „pandemic emergency longer-term refinancing operations (PELTRO)“ anzubieten. Sie sollen die Liquiditätsbedingungen im Euroraum unterstützen und dazu beitragen, das reibungslose Funktionieren der Geldmärkte sicherzustellen.
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Das Pandemie-Notfallankaufprogramm (pandemic emergency purchase programme, PEPP) wurde im März 2020 aufgelegt, um den durch die Corona-Pandemie verursachten Risiken für den geldpolitischen Transmissionsmechanismus entgegenzuwirken. Es können unter anderem diejenigen Wertpapiere angekauft werden, die auch im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (asset purchase programme, APP) zugelassen sind. Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des PEPP wurde Ende März 2022 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt, die Tilgungsbeträge der im Rahmen des PEPP erworbenen Wertpapiere mindestens bis Ende 2024 weiterhin bei Fälligkeit wieder anzulegen.
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Parität bezeichnet die Festlegung des Wertes einer Währung gegenüber einem Vergleichsmaßstab. Der Kurs, der sich am Markt ergibt, kann davon abweichen. Mögliche Ausprägungen sind das Austauschverhältnis zwischen einer Währung und Gold (Gold-Parität), zwischen zwei Währungen (z. B. Dollar-Parität) oder zwischen einer Währung und einer künstlichen Währungseinheit (z. B. ECU-Parität).
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Die Payment Services Directive (PSD) ist eine EU-Richtlinie, die europaweit einheitliche Rechte und Pflichten im Zahlungsverkehr festlegt. Dadurch werden gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen und der Verbraucherschutz erhöht. Die seit Dezember 2007 geltende PSD wurde am 13. Januar 2018 durch die überarbeitete Richtlinie PSD2 abgelöst, die vor allem neuen Zahlungsdienstleistern den Markteintritt erleichtern soll. Banken sind seither verpflichtet, Zahlungsdienstleistern den Zugriff auf die Kontodaten ihrer Kunden zu ermöglichen, wenn diese eingewilligt haben. So sollen der Wettbewerb verstärkt und gleichzeitig die Sicherheit der Zahlungen erhöht werden.
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Die Payment Services Directive 2 ist die vom europäischen Gesetzgeber überarbeitete Zahlungsdiensterichtlinie, die seit Januar 2018 in deutsches Recht umgesetzt ist. Es wurden eine Reihe von Regelungen erlassen, um die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu erhöhen und weiteren Wettbewerb zwischen Zahlungsinstituten zu ermöglichen. Kernpunkte sind die Einbeziehung „dritter Zahlungsdienstleister“, die Zahlungsauslösedienste, Kontoinformationsdienste und die Ausgabe von Zahlungskarten anbieten sowie die Verpflichtung zur sog. „starken Kundenauthentifizierung“. Des Weiteren wurden Regelungen zum Schutz des Verbrauchers gestärkt.
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Ein Pensionsfonds ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung zur Finanzierung einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung von Angestellten. Pensionsfonds zählen wegen der großen und langfristigen Vermögenssammlung zu den bedeutenden institutionellen Anlegern auf den internationalen Kapitalmärkten.
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Unter einem Pensionsgeschäft versteht man den Kauf eines Vermögensgegenstandes mit gleichzeitiger Vereinbarung des Rückkaufs zu einem späteren Termin. Häufig handelt es sich bei dem Vermögensgegenstand um Wertpapiere. In der wirtschaftlichen Betrachtung handelt es sich bei solch einem Geschäft dann um einen Kredit, den der Kreditnehmer mit Wertpapieren besichert. Die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs des Vermögensgegenstands entspricht einem Kreditzins bzw. einer Abgabe (lateinisch: pensio), die der Kreditgeber vereinnahmt. Die englische Bezeichnung für ein Pensionsgeschäft lautet "Repurchase Agreement" oder kurz "Repo". Pensionsgeschäfte, die eine Zentralbank mit den Geschäftsbanken im Rahmen ihrer Offenmarktpolitik abschließt, dienen der befristeten Bereitstellung bzw. dem befristeten Entzug von Zentralbankgeld.
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Ein Performanceindex bildet neben der reinen Kursentwicklung auch sämtliche weitere Wertentwicklung der betrachteten Wertpapiere ab und veranschaulicht dadurch den gesamten Anlageerfolg. Somit berücksichtigt ein Performanceindex – im Gegensatz zum Kursindex – auch die Dividenden- bzw. Zinszahlungen der zugrundeliegenden Wertpapiere.
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Der Pfandbrief ist eine besicherte Schuldverschreibung, zu deren Emission nur Banken berechtigt sind, die über eine von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ausgestellte Lizenz verfügen. Diese Pfandbriefbanken können Hypotheken-, Schiffs- und Flugzeugpfandbriefe sowie öffentliche Pfandbriefe emittieren. Hypothekenpfandbriefe dienen zur Refinanzierung der von dem Pfandbriefemittenten herausgereichten, grundpfandrechtlich besicherten Immobiliendarlehen. Öffentliche Pfandbriefe können mit Forderungen (Krediten oder öffentlichen Anleihen) an bestimmte Staaten und deren Gebietskörperschaften gedeckt werden und sind damit ein Refinanzierungsinstrument für das Staatskreditgeschäft.
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Pfandbriefbank ist nach dem Pfandbriefgesetz die Bezeichnung für ein Kreditinstitut, dessen Geschäftsbetrieb das Pfandbriefgeschäft, also die Ausgabe gedeckter Schuldverschreibungen auf Grund erworbener Hypotheken (auch auf Schiffe und Flugzeuge) und Forderungen gegen staatliche Stellen (Öffentliche Pfandbriefe) umfasst.
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Unter physischen Risiken werden im Zusammenhang mit Green Finance diejenigen Risiken zusammengefasst, welche direkte Folgen des Klimawandels darstellen. Sie entstehen beispielsweise durch die mit dem Klimawandel verbundene Häufung extremer Wetterereignisse, wie etwa Überflutungen, Dürren oder die Erhöhung des Meeresspiegels. Extreme Wetterereignisse können so Besitztümer beschädigen und entwerten. Weiterhin kann der Klimawandel einen direkten Einfluss auf das Umfeld haben, in dem Unternehmen operieren. So können beispielsweise steigende Rohstoffpreise das Geschäftsmodell von Unternehmen nachhaltig beeinträchtigen. Im Falle versicherter Risiken ist beispielsweise der Versicherungssektor besonders betroffen.
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Der Point of Sale (POS) bezeichnet den Ort, an dem Waren oder Dienstleistungen verkauft und bezahlt werden. Überwiegend handelt es sich um Ladenkassen, es können aber auch andere Orte sein, beispielsweise wenn Handwerkerleistungen in Privathaushalten Zug um Zug beglichen werden oder im Online- und Versandhandel bezahlt wird.
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Portfolio ist eine Bezeichnung für den Bestand an Vermögenswerten – im engeren Sinne der Wertpapiere – eines Investors.
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Das Porträt-Hologramm ist eines von mehreren Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten und auf dem silbernen Hologramm-Streifen rechts auf deren Vorderseite zu finden. In diesem Hologramm-Streifen erscheinen bei allen Euro-Banknoten der Europa-Serie beim Kippen das Euro-Symbol, das Hauptmotiv und die Wertzahl der Banknote. Das Porträt der Europa im Streifen wird sichtbar, wenn man die Banknote gegen das Licht hält. Bei den 20-, 50-, 100- und 200-Euro-Banknoten wird das Porträt in einem Sichtfenster dargestellt. Bei rückseitiger Betrachtung dieses Fensters sind beim Kippen mehrere regenbogenfarbene Wertzahlen zu erkennen.
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Eine Preis-Lohn-Spirale ist ein sich aufschaukelnder Prozess von wechselseitigen Preis- und Lohnsteigerungen. Gestiegene Preise, zum Beispiel für importiertes Rohöl und Erdgas, schlagen sich in höheren Löhnen nieder, die ihrerseits wiederum Preiserhöhungen durch die Unternehmen nach sich ziehen. Solch ein Verteilungskampf zwischen den Tarifparteien ist eine mögliche Ursache von Inflation.
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Ein Preisindex ist eine statistische Messgröße zur Bestimmung des Preisniveaus einer Gütergruppe. Seine Veränderung gegenüber einer Vorperiode beschreibt die durchschnittliche Preisentwicklung. Für die Berechnung eines Preisindex werden zum einen die Güter, die in den Preisindex eingehen sollen, ausgewählt und entsprechend ihrer Umsatzbedeutung gewichtet, zum anderen werden die Preise für diese Güter an den jeweiligen Märkten erhoben. Das Ergebnis ist der gewichtete („gewogene“) Mittelwert von Preisen der definierten Gütergruppe. In Deutschland errechnet das Statistische Bundesamt eine Vielzahl unterschiedlicher Preisindizes, etwa für industrielle und landwirtschaftliche Erzeugnisse, für Immobilien und Mieten, für Import- und Exportgüter und für zahlreiche Dienstleistungen. Am bekanntesten ist der Index für die Verbraucherpreise, weil er als Kennziffer für die allgemeine Preisentwicklung dient. Mit Hilfe der verschiedenen Preisindizes können volkswirtschaftliche Daten in Zeitreihen dargestellt werden, aus denen die Wirkung von Preisänderungen heraus gerechnet wurde.
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Das Preisniveau ist der gewichtete Durchschnitt der Preise von Gütern und Dienstleistungen einer bestimmten Kategorie, etwa von Verbrauchsgütern oder industriellen Erzeugnissen. Steigt das Preisniveau, dann sinkt die Kaufkraft des Geldes und umgekehrt.
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Der Begriff Preisniveaustabilität ist im allgemeinen Sprachgebrauch durch den kürzeren, aber inhaltlich weniger präzisen Begriff Preisstabilität verdrängt worden.
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Die Preisniveausteuerung ist ein geldpolitisches Konzept, das nicht die jährliche Entwicklung der Inflationsrate in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt, sondern die langfristige Entwicklung des Preisniveaus. Bei der Preisniveausteuerung reagiert die Geldpolitik auf eine Abweichung vom angestrebten Entwicklungspfad des Preisniveaus mit korrigierenden Maßnahmen: Sollte zum Beispiel in einem Jahr die Inflationsrate stärker gestiegen sein als angestrebt, so versucht die Geldpolitik, diese Überschreitung in der Folgezeit durch eine Unterschreitung auszugleichen, so dass der langfristige Pfad der angestrebten Entwicklung des Preisniveaus wieder erreicht wird. Demgegenüber fokussiert das Eurosystem auf eine Vorgabe für die mittelfristige Inflationsrate. Solange diese dem Zielwert des Eurosystems von Preisstabilität genügt, ist das Ziel erreicht. Verfehlungen in Vorjahren werden in Folgejahren nicht zu kompensieren versucht, führen also nicht zu einer Anpassung der angestrebten Inflationsrate. Preisniveausteuerung wurde bisher lediglich in Schweden in den 1930er Jahren praktiziert.
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Wechselkurse als Austauschverhältnis zweier Währungen kann man in Mengen- oder in Preisnotierung angeben. Die Preisnotierung gibt an, wie viele Einheiten der inländischen Währung eine Einheit der ausländischen Währung kostet (z.B. 1 $= 0,73 €), wohingegen die Mengennotierung angibt, wie viele Einheiten ausländische Währung man für eine Einheit der inländischen Währung erhält (z. B. 1 € = 1,37 $). Im Devisenhandel ist es international üblich, den Euro gegenüber allen anderen Währungen in Mengennotierung anzugeben.
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Preisstabilität herrscht, wenn sich das Preisniveau trotz des Auf und Ab einzelner Preise insgesamt nur wenig verändert. Der EZB-Rat misst Änderungen des Preisniveaus im Euroraum mit Hilfe des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Die Veränderung des HVPI wird in Prozent ausgedrückt und als Inflationsrate bezeichnet. Nach Auffassung des EZB-Rats kann Preisstabilität am besten gewährleistet werden, wenn er mittelfristig eine Inflationsrate von 2% anstrebt. Dieses Ziel ist symmetrisch, das heißt negative Abweichungen von diesem Zielwert sind ebenso unerwünscht wie positive.
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Die Preissteigerungsrate gibt an, um wie viel Prozent das Preisniveau in einer bestimmten Zeitspanne von beispielsweise einem Monat oder einem Jahr gestiegen ist. Wird anstelle des Begriffs Preissteigerungsrate das Wort Inflationsrate verwendet, dann soll damit eine Situation gekennzeichnet werden, in der das Ausmaß des Preisanstiegs mit der gängigen Vorstellung von Preisstabilität nicht mehr zu vereinbaren ist und die Kaufkraft des Geldes erheblich schwindet.
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Das Primäreinkommen ist ein Bestandteil der Leistungsbilanz. Es umfasst in erster Linie grenzüberschreitend gezahlte Arbeitsentgelte sowie grenzüberschreitend erwirtschaftete Einkommen aus Vermögensanlagen. Hierzu zählen u .a. Zins- und Dividendenzahlungen. Vom Primäreinkommen ist das Sekundäreinkommen abzugrenzen.
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Als Primärmarkt wird der Teil des Kapitalmarktes bezeichnet, an dem Finanztitel wie Aktien oder Anleihen erstmals ausgegeben ("emittiert") beziehungsweise zum Verkauf angeboten werden. Der Primärmarkt wird auch als Emissionsmarkt bezeichnet.
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Als Privat Equity (von englisch equity: Eigenkapital) wird Kapital bezeichnet, das private Gesellschaften und Anleger außerbörslich in Unternehmen investieren. Ziel dieser Investitionen ist typischerweise, die erworbenen Unternehmen zu restrukturieren und anschließend zu verkaufen, häufig durch einen Börsengang. Private Equity wird typischerweise von spezialisierten Fonds bereitgestellt, die parallel in mehrere Unternehmen investieren, um ihre Risiken zu streuen.
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Das Produktionspotenzial beschreibt die größtmögliche gesamtwirtschaftliche Produktion, die sich bei gegebenem technischen Fortschritt mit den vorhandenen, normal ausgelasteten Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital erreichen lässt.
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Als Programm für die Wertpapiermärkte (englisch: Securities Markets Programme, SMP) wird ein Programm des Eurosystems zum Ankauf von Anleihen – insbesondere von Staatsanleihen – am Sekundärmarkt bezeichnet. Das vom EZB-Rat im Mai 2010 beschlossene Programm wurde im September 2012 durch die Geldpolitischen Outright-Geschäfte (Outright Monetary Transactions, OMT) abgelöst. Der EZB-Rat hat das SMP mit dem Ziel begründet, Störungen im geldpolitischen Transmissionsmechanismus entgegenzuwirken. Von Ankäufen am Primärmarkt wurde wegen des Verbots der monetären Staatsfinanzierung abgesehen. Der letzte Kauf im Rahmen des SMP fand im Februar 2012 statt; das Gesamtvolumen der Ankäufe betrug zeitweise rund 210 Milliarden Euro. Die Zentralbanken des Eurosystems halten die im Rahmen des Programms angekauften Staatsanleihen bis zur Endfälligkeit. Zunächst sah das Programm vor, das durch die Wertpapierkäufe geschaffene Zentralbankgeld zu „sterilisieren“, das heißt, dieses Geld dem Geldmarkt wieder zu entziehen; dazu bot das Eurosystem den Geschäftsbanken an, Zentralbankgeld als Termineinlage bei ihm anzulegen. Diese Sterilisation wurde Mitte 2014 eingestellt.
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Das Programm zum Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (asset backed securities purchase programme, ABSPP) wurde im September 2014 vom EZB-Rat in Verbindung mit dem dritten Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (covered bond purchase programme, CBPP 3) beschlossen und ist wie dieses seit Januar 2015 Bestandteil des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (asset purchase programme, APP). Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des APP wurde zum 1. Juli 2022 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt, die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere bis auf weiteres vollumfänglich wieder anzulegen, um einen angemessenen geldpolitischen Kurs aufrechtzuerhalten.
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Bereits 2009 und 2012 führte das Eurosystem ein „Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen“ (covered bond purchase programme, CBPP und CBPP 2) durch, um den Markt für diese Papiere zu stabilisieren und so Refinanzierungsproblemen der Banken entgegenzuwirken. Das dritte Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3) wurde im September 2014 vom EZB-Rat in Verbindung mit dem Programm zum Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (asset backed securities purchase programme, ABSPP) eingeführt und ist wie dieses seit Januar 2015 Bestandteil des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (asset purchase programme, APP). Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des APP wurde zum 1. Juli 2022 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt, die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere bis auf weiteres vollumfänglich wieder anzulegen, um einen angemessenen geldpolitischen Kurs aufrechtzuerhalten.
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Das Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (asset purchase programme, APP) wurde im Januar 2015 beschlossen und kann der „quantitativen Lockerung“ zugeordnet werden. Darunter versteht man den geldpolitisch motivierten Ankauf von Schuldtiteln durch die Zentralbank mit dem Ziel, das Niveau der Marktzinsen zu senken und somit die geldpolitische Ausrichtung zu lockern. Es umfasste zunächst drei Komponenten: das dritte Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP3), das Programm zum Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (ABSPP) und das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP). Im Juni 2016 kam als weitere Komponente das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP) hinzu. Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des APP wurde zum 1. Juli 2022 eingestellt. Seither reduzierten sich die Wertpapierbestände, da das Eurosystem die Tilgungsbeträge der Wertpapiere bei Fälligkeit nicht mehr vollumfänglich und schließlich gar nicht mehr anlegte.
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Im Rahmen des Programms zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (Corporate Sector Purchase Programme, CSPP) kauft das Eurosystem seit Juni 2016 auch Anleihen von Unternehmen im Euro-Währungsgebiet. Anleihen von Kreditinstituten sind von dem Programm ausgeschlossen. Angekauft werden nur Unternehmensanleihen, die eine ausreichende Bonitätsbewertung aufweisen ("investment grade"). Die Anleihen müssen Laufzeiten zwischen sechs Monaten und 30 Jahren haben. Die Ankäufe werden von sechs nationalen Zentralbanken des Eurosystems durchgeführt, darunter der Deutschen Bundesbank. Die Zentralbanken können sowohl am Primärmarkt – also bei einer Neuemission – als auch am Sekundärmarkt kaufen. Das CSPP ist eine Komponente des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP). Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des APP wurde zum 1. Juli 2022 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt, die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere bis auf weiteres vollumfänglich wieder anzulegen, um einen angemessenen geldpolitischen Kurs aufrechtzuerhalten.
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Im Rahmen des Programms zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (Public Sector Purchase Programme, PSPP) kaufen die Zentralbanken des Eurosystems seit März 2015 Wertpapiere des öffentlichen Sektors wie Staatsanleihen sowie Schuldtitel europäischer Institutionen und Agenturen. Für die Ankäufe im Rahmen des PSPP gibt es detaillierte Regeln. So dürfen die Zentralbanken Staatsanleihen wegen des Verbots der monetären Staatsfinanzierung nur am Sekundärmarkt erwerben. Zu den Besonderheiten des PSPP zählt, dass für die Verteilung möglicher Verluste aus angekauften Wertpapieren andere Regeln gelten als für die übrigen geldpolitischen Geschäfte des Eurosystems. Insgesamt unterliegen bei diesem Programm auf Ebene des Eurosystems nur 20 Prozent der angekauften Wertpapiere der gemeinschaftlichen Haftung. Die übrigen von den nationalen Zentralbanken angekauften Wertpapiere öffentlicher Emittenten unterliegen nicht der Risikoteilung. Das PSPP ist die – mit Abstand – größte Komponente des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP). Das APP wird auch als "Quantitative Lockerung" bezeichnet. Darunter versteht man den geldpolitisch motivierten Ankauf von Schuldtiteln durch die Zentralbank mit dem Ziel, das Niveau der Marktzinsen nach unten zu drücken. Der Nettoerwerb von Vermögenswerten im Rahmen des APP wurde zum 1. Juli 2022 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt, die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere bis auf weiteres vollumfänglich wieder anzulegen, um einen angemessenen geldpolitischen Kurs aufrechtzuerhalten.
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Protektionismus bezeichnet eine Handelspolitik, die mithilfe von Zöllen, mengenmäßigen Beschränkungen oder sonstigen Vorgaben (sog. nicht-tarifäre Hemmnisse) versucht, einzelne Wirtschaftszweige einer Volkswirtschaft vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Die gegensätzliche Ausrichtung zum Protektionismus ist der Freihandel.
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