Gastbeiträge der Vorstandsmitglieder
Aktuelle Gastbeiträge von Bundesbankpräsident Dr. Joachim Nagel und Mitgliedern des Vorstands, die in nationalen und internationalen Zeitungen erschienen sind.
-
Ich googelte Bankinsolvenz. Das Netz war auf die Frage nicht vorbereitet. Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
An dem Wochenende, als Lehman fiel, war ich nicht im Auge des Sturms in New York, sondern in Deutschland. Ich war damals Chef der deutschen Tochter der Bank of America. Die Nachricht von der Lehman-Insolvenz erreichte mich per E-Mail aus den USA. Jedem war bereits zuvor klar: Die amerikanischen Banken hatten große Probleme. Ihre Kurse fielen. Die Volatilität war enorm hoch, die Preise für Kreditausfallversicherungen stiegen: Es war ganz offensichtlich, dass etwas passieren würde.
-
Ich bin die ganze Lehman-Nacht im Büro geblieben Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Es war noch sehr früh an jenem Montagmorgen: Gegen fünf Uhr hat die US-amerikanische Aufsicht uns in einem Conference Call über die Lehman-Pleite informiert. Damals war ich noch nicht bei der Bundesbank, sondern Chefin der Bankenaufsicht bei der Bafin. Ich hatte nicht geschlafen, sondern die ganze Nacht in der Bafin verbracht.
-
Wir wussten, dass massive Probleme auf uns zukamen Gastbeitrag im Handelsblatt
Ich kann mich noch sehr gut an das Wochenende vor dem Zusammenbruch der Lehman-Bank erinnern. Ich war damals zu Hause im Rheingau. Dass an dem Montag danach die gesamte Finanzwelt aus den Fugen zu geraten drohte, war an diesem September-Wochenende nicht wirklich abzusehen. Aber wir wussten, dass massive Probleme auf uns zukamen.
-
Finanzkrisen vermeiden Gastbeitrag im Central Banking Journal
Als die Finanzkrise im Jahr 2007 ausbrach, erlitten zahlreiche Finanzinstitute teils existenzbedrohende Verluste aus strukturierten Wertpapieren. Zugleich kamen Fehlentwicklungen wie erodierende Standards bei der Vergabe von Immobilienkrediten in den USA, fragwürdige Praktiken bei der Vergabe von Ratings und Schwachstellen in den Geschäftsmodellen einiger Banken ans Licht.
-
Globale Derivatemärkte im Umbruch Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung
Die globalen Derivatemärkte stehen vor einer Zeitenwende. Künftig wird der überwiegende Teil der Risiken außerbörslicher (Over-the-counter, OTC) Derivatetransaktionen von den Marktteilnehmern auf Zentrale Gegenparteien (Central Counterparties, CCPs) verlagert.
-
"Dem eigenen Urteil vertrauen" Gastbeitrag im Handelsblatt
Es ist unstrittig, dass sich Ratingagenturen vor dem Ausbruch der letzten Finanzkrise nicht immer mit Treffsicherheit hervorgetan haben. Gravierende Fehleinschätzungen insbesondere bei der Beurteilung von strukturierten Finanzprodukten haben maßgeblich zur Subprime-Krise und deren Ausbreitung im globalen Finanzsystem beigetragen.
-
Unabhängiger Wächter Gastbeitrag im Handelsblatt
Die Finanz- und die sich daran anschließende Staatsschuldenkrise haben die wirtschaftliche Entwicklung und die Finanzstabilität in vielen Ländern erschüttert. Zentralbanken weltweit haben - auch mit unkonventionellen Maßnahmen - ihren Beitrag dazu geleistet, Schlimmeres zu verhindern. Inzwischen wird diskutiert, ob die Währungshüter dauerhaft mehr tun sollten, als die mittelfristige Geldwertstabilität zu sichern. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) setzt sich für eine durchaus weitreichende Ausweitung des Aufgabenfeldes von Zentralbanken ein.
-
Bankenregulierung – Eine Zwischenbilanz aus Sicht der Aufsicht Gastbeitrag in der Sonderbeilage „Regulierung“ der Börsen-Zeitung
Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass es das spröde Wort Bankenregulierung in die Überschriften von Boulevard-Blättern und in politische Talkshows schafft. Vielen ist zu wenig geschehen, sie sprechen von Regulierungs-Nebelkerzen, manchen zu viel, sie sprechen von Regulierungswut. Beide Extreme in der Debatte sind aus meiner Sicht falsch. Es wird Zeit für eine nüchterne Zwischenbilanz.
-
Gesetzliche Mindesthaltefristen sind kein geeignetes Mittel Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung
Der ultraschnelle Börsenhandel ist ins Gerede gekommen. Für negative Schlagzeilen sorgte der Hochfrequenzhandel z. B. im Sommer vergangenen Jahres, als ein unternehmenseigener Computeralgorithmus innerhalb von nur 45 Minuten Verluste in Höhe von knapp einer halben Milliarde USD bei der Firma Knight Capital verursachte. Dieser Vorfall hat Regulierer und Aufseher darin bestärkt, dem Hochfrequenzhandel Grenzen zu setzen.
-
Finanzmarktregulierung – worauf es jetzt ankommt Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung
Die Staats- und Regierungschefs der G20 hatten Ende 2008 eine deutliche Antwort auf die durch die Krise offengelegten Schwächen im Finanzsystem und in der Finanzmarktregulierung gegeben. Alle systemisch relevanten Finanzinstitute, Finanzmärkte und Finanzinstrumente sollten angemessen überwacht und reguliert werden, um das internationale Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen.
-
Plädoyer für größere Vielfalt an Referenzzinssätzen Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wie verlässlich ist der Libor noch? Seit den bekannt gewordenen Manipulationen wird diese Frage zu Recht heftig diskutiert. Anfällig für Manipulationen sind der Libor, Euribor und ähnliche Referenzzinssätze vor allem, weil sie auf Schätzungen und nicht auf tatsächlichen Transaktionen beruhen. Doch neben dieser Manipulationsanfälligkeit gibt es weitere Gründe, die die Aussagefähigkeit unbesicherter Referenzzinssätze untergraben.
-
Der Euro-Geldmarkt aus deutscher Perspektive Gastbeitrag von Dr. Carsten Hartkopf und Dr. Joachim Nagel in der Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen
Durch die erheblichen Verwerfungen an den Finanzmärkten im Zuge der Finanz- und Staatsschuldenkrise hat sich auch der europäische Interbanken-Geldmarkt seit 2007 wesentlich verändert.[1] Als Antwort auf den krisenbedingten Vertrauensverlust zwischen den Finanzmarktakteuren und die daraus resultierende Segmentierung des Geldmarkts stellt das Eurosystem und damit auch die Deutsche Bundesbank seit Mitte Oktober 2008 Liquidität im Vollzuteilungsmodus bereit, sofern die Geschäftspartner über ausreichende Sicherheiten verfügen.
-
Schranken für das Kapital Gastbeitrag im Handelsblatt
Andreas Dombret fordert klare Regeln zur Verhinderung eines drohenden Währungskrieges.
-
Eine Bankenunion für Europa: Welcher Bauplan ist der richtige? Gastbeitrag in der Zeitschrift "ifo Schnelldienst 01/2013"
Am gemeinsamen europäischen Haus wird kräftig gebaut. Am 29. Juni 2012 kündigten die Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung[1] unter anderem an, dass sie einen einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken (Single Supervisory Mechanism – SSM) unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) errichten wollen. Das Bauvorhaben ist nur ein – wenn auch ein zentraler – Bauabschnitt des umfassenderen Gesamtprojekts „Bankenunion“.
-
Finanzstabilität wahren: Rahmen, Werkzeuge und Herausforderungen Gastbeitrag im Monatsbericht Dezember 2012 des Bundesministeriums der Finanzen
Der Aufbau einer makroprudenziellen Überwachung ist eine der zentralen Lehren aus der jüngsten Finanzkrise. Im Gegensatz zu vielen anderen Feldern der Wirtschaftspolitik, etwa im Bereich der mikroprudenziellen Aufsicht, wird hierbei jedoch kein bereits bestehendes Regelwerk erweitert oder eine vorhandene Struktur reformiert und weiterentwickelt. Vielmehr entsteht ein grundlegend neues Gefüge von Institutionen, Konzepten und Instrumenten.
-
Das goldene Erbe liegt sicher in Tresoren Gastbeitrag in "Die Welt"
Immer wieder greift die Politik nach dem Goldschatz der Bundesbank - vergebens
-
Neue Regeln für das Schattenbanksystem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine Zeitung
Vorstandsmitglied Andreas Dombret begrüßt die vom internationalen Finanzstabilitätsrat FSB veröffentlichten Vorschläge zur Überwachung und Regulierung des Schattenbanksystems. Sie seien ein wichtiger Schritt hin zu einem weltweit stabileren Finanzsystem.
-
Besser gründlich als schnell Gastbeitrag im Handelsblatt
Das Finanzsystem hat sich in der Krise als Kanal für Ansteckungseffekte unter den Ländern gezeigt. Fehlentwicklungen in den Bankensystemen einzelner Länder haben die jeweiligen Staatsfinanzen und die gemeinsame Geldpolitik erheblich belastet. Eine Bankenunion, die diese Risiken künftig beschränkt, kann ein Stützpfeiler für eine stabile Währungsunion sein. Ob das gelingt, hängt entscheidend von der Ausgestaltung und Umsetzung der Bankenunion ab.
-
Kann Regulierung zu mehr Finanzstabilität beitragen? Gastbeitrag in der Verlagsbeilage der Frankfurter Allgemeine Zeitung
Das internationale Finanzsystem ist heute bereits deutlich wetterfester, als es vor ein paar Jahren noch der Fall war. Die Spielregeln sind an entscheidenden Stellen bereits verbessert worden. Doch es fehlt ein systematischer Ansatz für die Regulierung, und damit wächst die Gefahr, dass widersprüchliche Anreize gesetzt werden.
-
Internationale Finanzarchitektur: Reformprojekte bis zur IWF-Frühjahrstagung 2013 Gastbeitrag von Dr. Andreas Dombret und Dr. Christian Engelen in der "Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen"
Derzeit sind die Aufstockung der IWF-Mittel und die Neuordnung der Aufsichts- und Leitungsstruktur des IWF wichtige Reformprojekte.
-
Risiken der Zentralbanken in der Krise Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung
Vorstandsmitglied Dr. Joachim Nagel kommentiert das veränderte Risikoverhalten der Zentralbanken in der Krise.
-
Der Preis für mehr Sicherheit Gastbeitrag im Handelsblatt
Die EU bringt mit neuen Regeln Stabilität in die Derivatemärkte. Doch es drohen neue Risiken.
-
Das Grundgesetz der Bankenaufseher Gastbeitrag in der Verbandszeitung "die bank"
Der internationale Basler Ausschuss "Core Principles Group" hat in den vergangenen 18 Monaten das Grundgesetz der Bankenaufsicht grundlegend überarbeitet und damit die wesentliche Lehren aus der Banken- und Finanzkrise aufgearbeitet. In einem Gastbeitrag in „die Bank“ erläutert Sabine Lautenschläger, Vize-Präsidentin der Deutschen Bundesbank und Ko-Vorsitzende der Core Principles Group, nun erstmals die entscheidenden Änderungen in den „Basler Grundsätzen für eine wirksame Bankenaufsicht“.
-
Der Euro verlangt eine Stabilitätsunion Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung
Die europäische Staatsschuldenkrise hängt wie ein anhaltendes Tiefdruckgebiet über dem Euroraum. Auch im dritten Jahr der Krise ist kein Ende in Sicht. Stattdessen wird als Antwort auf den gravierenden Vertrauensverlust zunehmend diskutiert, die Verantwortung für die Krisenlösung stärker auf die europäische Ebene zu schieben, die Gemeinschaftshaftung auszuweiten und die gemeinschaftliche Notenpresse laufen zu lassen. Der im Maastricht-Vertrag festgeschriebene Ordnungsrahmen wird aufgeweicht, ohne dass eine tragfähige Perspektive für die Währungsunion erkennbar ist.
-
Vergütungssysteme im Finanzsektor – Reform und Kontrolle unerlässlich Gastbeitrag im Handelsblatt
Vergütungen im Finanzsektor und insbesondere Bonuszahlungen werden seit Beginn der Finanzkrise von großer öffentlicher Aufmerksamkeit begleitet. Demgegenüber hat die Einrichtung eines bilateralen Beschwerdeverfahrens im Rahmen der laufenden Überwachung von Vergütungsleitlinien durch den Financial Stability Board (FSB) Ende April wenig öffentliche Resonanz erfahren. Zu Unrecht, wie ich meine.
-
Eine Blaupause für die makroprudenzielle Finanzaufsicht Gastbeitrag von Dr. Andreas Dombret und Paul Tucker in der Financial Times
Zwar sicherten Zentralbanken im Vorfeld der Krise weitgehend die Preisstabilität, das Finanzsystem weitete sich jedoch rasch und unkontrolliert aus. Die Folgen waren verheerend. Staaten benötigen nun einen Handlungsrahmen für makroprudenzielle Politik damit sie ihrer Aufgabe nachkommen können, die Finanzstabilität zu wahren.
-
Fünf Jahre nach dem Beginn der Krise: Die Rolle der Geldpolitik Gastbeitrag in der Financial Times
Da die fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen inzwischen in zahlreichen Ländern an die Grenzen des Machbaren stoßen, wird die Geldpolitik von vielen Beobachtern als letzter Retter in der Not betrachtet. Nachdem die Zentralbanken die Inflation in den vergangenen Jahrzehnten scheinbar gebändigt haben, leisten sie nun einen erheblichen Beitrag zur Bekämpfung der Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise, und es wird immer noch mehr von ihnen verlangt.
-
Makroüberwachung auf dem Weg Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine Zeitung
Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein Finanzstabilitätsgesetz beschlossen. Deutschland baut eine nationale, auf die systemische Stabilität ausgerichtete makroprudenzielle Überwachung auf.
-
Was steckt hinter den Target2-Salden? Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine und Het Financieele Dagblad
Derzeit wird unter dem Schlagwort Target2 der Beitrag des Eurosystems zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise kritisch hinterfragt. Doch was steckt hinter diesem schillernden Begriff, der von vielen mit zusätzlichen Risiken für den Steuerzahler gleichgesetzt wird?